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Zeitung in der Schule

Ein Hobby-Imker erzählt: "Bienen sind friedliche Insekten"

  • Stefan Villinger, Klasse 4b, Grundschule Rheinhausen (Rheinhausen)

  • Do, 13. Juli 2023, 11:58 Uhr
    Zisch-Texte

     

Zum Welttag der Bienen am 20. Mai hat Zisch-Reporter Stefan Villinger seinen Vater, den Hobby-Imker Oliver Villinger interviewt. Dieser hat ihm Spannendes über die Imkerei erzählt.

Stefan Villinger mit seinem Vater Oliver Villinger bei dessen Bienenstöcken. Die Imkerpfeife, die Stefan in der Hand hält, ist ein Imkereigerät, das der Raucherzeugung dient. Der Rauch stellt die Bienen ruhig und erleichtert dem Imker die Arbeit am Bienenvolk. Foto: Privat
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Zisch: Wie bist du dazu gekommen, Imker zu werden?
Villinger: Über einen Bekannten.

Zisch: Warum bist du Hobby-Imker geworden?
Villinger: Weil es faszinierend ist, wie sich ein Bienenvolk entwickelt.

Zisch: Wie lange bist du schon Imker?
Villinger: Ungefähr fünf Jahre.

Zisch: Was muss man wissen und können, um mit der Imkerei anzufangen?
Villinger: Am besten geht man in einen Imkerverein.

Zisch: Woher bekommt man denn sein erstes Bienenvolk?
Villinger: Man bekommt es bei einem anderen Imker.

Zisch: Was machst du denn genau bei dem Job Imker?
Villinger: Ich sorge dafür, dass es den Bienen gut geht, damit wir viel Honig ernten können. Und damit sie schneller vorwärtskommen, gebe ich ihnen vorgefertigte Wachsplatten in Holzkästen. Auf diesen Platten bauen die Bienen die Waben auf.
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Zisch: Was braucht man alles als Imker?
Villinger: Meist startet man als Hobby-Imker mit zwei bis drei Völkern. Dafür braucht man Unterkünfte und einige Werkzeuge wie einen Stockmeißel, einen Abkehrbesen und ein Rauchgerät.

Zisch: Wie viele Völker hast du?
Villinger: Wir haben nur zwei Völker.

Zisch: Was brauchen die Bienen zum Fressen und Trinken?
Villinger: Honigbienen ernähren sich wie alle anderen Bienenarten rein vegetarisch. Ältere Arbeiterinnen des Bienenstocks sammeln Nektar und Pollen, die an jüngere Arbeiterinnen zur Ernährung der Brut verteilt werden.

Zisch: Wie machen die Bienen Honig?
Villinger: Dafür sammeln sie zunächst Blütennektar in ihrem Honigmagen. Zurück im Bienenstock würgen sie den Nektar wieder hoch und übergeben ihn den anderen Arbeitsbienen. Dabei werden dem Nektar von den Beinen Enzyme beigemischt, die den Honig später so wertvoll machen.

Zisch: Wie machen die Bienen die Waben zu?
Villinger: Das Wachs für die Waben produzieren die Bienen. In ihrem Hinterleib besitzen sie Wachsdrüsen, durch die sie kleine Wachsplättchen herausschwitzen. Diese kneten sie mit ihrem Mundwerkzeug weich und verbauen die Waben.

Zisch: Wie alt wird eine Biene?
Villinger: Eine Arbeiterbiene wird sechs Wochen alt und die Bienenkönigin kann bis zu fünf Jahre alt werden.

Zisch: Wie viele Bienen sind in einem Stock?
Villinger: Zu einem Volk gehören circa 40.000 bis 80.000 Bienen, die alle eine bestimmte Aufgabe übernehmen.

Zisch: Wie ist die Arbeit im Bienenstock aufgeteilt?
Villinger: Im Sommer können bis zu 70.000 Arbeiterinnen in einem Volk leben. Im Winter sind es etwa 15.000. Sie reinigen und reparieren den Bienenstock. Und sie versorgen die Brut. Später arbeiten sie als Sammelbienen, die Nektar, Pollen und Honigtau in den Stock bringen.

Zisch: Wie viele Kilometer fliegen die Bienen durchschnittlich?
Villinger: Sie fliegen bis zu sechs Kilometer weit von ihrem Stock weg, um Pollen zu finden.
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Zisch: Gibt es Krankheiten bei den Bienen? Und, wenn ja, welche?
Villinger: Es gibt als Krankheit die sogenannte Amerikanische Faulbrut, und es gibt als Feinde der Biene zum Beispiel den Kleinen Beutenkäfer, die Tropilaelaps-Milbe und die Varroamilbe. Durch die Varroamilbe kann ein ganzes Bienenvolk sterben. Diese winzige Milbe ernährt sich vom Blut der Honigbienen. Dafür beißt die Milbe die Biene. Dabei können Krankheiten übertragen werden, die die Bienen schwächen.

Zisch: Viele haben Angst vor Bienen. Sind Bienen denn sehr gefährlich?
Villinger: Ja, aber nur wenn man allergisch ist. Ansonsten sind Bienen friedliche Insekten, die Pollen und Nektar sammeln. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Als Schlusswort kann ich nur sagen: Stirbt die Biene, stirbt der Mensch. Denn ohne Bienen würden die Erträge von bis zu drei Vierteln der Nutzpflanzen stark schrumpfen, oder diese müssten anders und künstlich bestäubt werden. Hauptsächlich viele Obst- und Gemüsesorten wären davon betroffen, wie zum Beispiel Birnen, Zucchini und Tomaten.

Nach dem Interview durfte ich mir die Bienenstöcke genau anschauen. Da habe ich gesehen, wie die Bienen die Waben aufbauen. Außerdem habe ich die Königin zu Gesicht bekommen. Es war sehr interessant.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 14. Juli 2023: PDF-Version herunterladen

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