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Skulpturen-Serie

Ein sinniges Denkmal steht in Ettenheim für die Hoorig

  • Fr, 05. Juni 2020, 11:06 Uhr
    Ettenheim

Die Stelen "Denk mal!" entstanden in den 1960er-Jahren durch die Künstlerin Margot Eberle. Die Ettenheimer nennen die Skulpturen wegen ihres Aussehens auch die "Zahnbürsten".

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Sie sind aus Stahl, Stein oder Holz, skurril geformt oder streng genormt: Skulpturen im öffentlichen Raum. Warum stehen die Kunstwerke da, wo sie stehen? Wer hat sie wann geschaffen und zu welchem Anlass? Die Badische Zeitung hat eine frühere Serie aktualisiert, ergänzt und stellt verschiedene Skulpturen in der Südlichen Ortenau vor. Heute: "Denk mal!" von Margot Eberle in der Ettenheimer Altstadt.

» Wo steht die Skulptur? Die von der Narrengesellschaft "Hoorig" zum 150. Jubiläum gestiftete Skulptur markiert den ehemaligen Standort des dritten Ettenheimer Stadttors, das Ringsheimer Tor, am westlichen Ausgang.

Wer hat die Skulptur erschaffen? Die Bildhauerin Margot Eberle (geboren 1927 in Ulm, gestorben 2011 in Ettenheim) war Schülerin von Wilhelm Geyer an der "Ulmer Schule" und hat später an der Kunstakademie in München studiert (1949 bis 1956). Bis 1966 unterhielt sie ein Atelier in Ulm, zog danach nach Straßburg und schließlich nach Ettenheim-Münchweier, wo sie seit 1967 lebte und arbeitete.
» Aus welchem Anlass wurde sie erschaffen? Mit ihrer Skulptur "Denk mal!" hatte Margot Eberle den Kunstwettbewerb der Narrengesellschaft Hoorig gewonnen, den diese anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens ausgeschrieben hatte. 1996 wurden die beiden Stelen in Aluguss in der Gießerei Meiko in Ettenheim gefertigt und 1997 eingeweiht.

Welche Bedeutung steckt hinter der Skulptur? Die im Volksmund "Zahnbürsten" genannten Stelen (wegen ihrer durchgebogenen Form und dem aufgesetzten "Kopf") markieren das nicht mehr vorhandene Ringsheimer Tor und sind ein modernes Zeitzeichen für einen Traditionsverein in der Stadt. Margot Eberle orientierte sich bei ihren Arbeiten am menschlichen Maß. Die angedeuteten Gesichter auf den Flächen erinnern an die Narren. Eine Aufschrift zitiert aus der Gründungsurkunde der Narrengesellschaft Hoorig von 1847: "Es darf kein Narr Politik oder Religion haben."

Ressort: Ettenheim

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 05. Juni 2020: PDF-Version herunterladen

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