"Ein ungeheurer Reformstau"
BZ-INTERVIEW - mit dem Papstdissidenten Professor Hans Küng über den Krieg, die katholische Kirche, die Ökumene und die Chancen einer Aussöhnung.
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eit Jahrzehnten ist er im Vatikan in Ungnade - und prominentester Kirchenkritiker in Deutschland: der Schweizer Hans Küng. Mit dem Tübinger Theologieprofessor, der am Mittwoch 75 Jahre alt wird, sprachen Stefan Hupka und Gerhard Kiefer.
SBZ: Herr Professor Küng, wie gefällt einem Papst-Kritiker in diesen Tagen der Papst mit seinem Verhalten in der Irak-Krise?
Küng: Jetzt mal vom langweiligen Klischee "Papstkritiker" abgesehen: Ich freue mich außerordentlich, dass da mal hundertprozentige Übereinstimmung besteht.
BZ: Was treibt den Papst um? Die Angst vor einem Weltkrieg der Konfessionen? Oder auch der Gedanke, die Kirche könne wieder Zulauf gebrauchen?
Küng: Das sollte man ihm nicht unterstellen. Er ist ein Mann, der den Krieg selbst erfahren hat, und jeder, der ihn erfahren hat, weiß, was ja auch der Papst sagt: Dass Krieg immer ein Unglück ist für die Menschheit. Nicht militärische Konfrontation, Aggression und Revanche, sondern internationale Verständigung, Kooperation und Versöhnung müssen das Ziel sein.
BZ: Eine Konfrontation zwischen dem Islam und dem ...