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Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2016

Eine (fast) unglaubliche Geschichte

  • Leni Felder, Klasse 4a, Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule & Bad Krozingen

  • Fr, 11. November 2016, 17:29 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von Leni Felder, Klasse 4a, Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule, Bad Krozingen

Mit zitternden Händen öffnete Betti Z. die kleine Kiste. Darin lag ein zusammengerolltes vergilbtes Papier. "Was das wohl ist?", fragte Betti Z. und nahm die Rolle vorsichtig heraus. Sie öffnete die Rolle vorsichtig und war dabei sehr aufgeregt. Wenn sie es richtig verstand, dann war das eine Anleitung zu einer Zeitmaschine. Wow! Bei der Anleitung war noch ein anderes Blatt, auf dem sämtliche Teile der Maschine zu finden waren. Das ist echt spannend. Betti Z. konnte es kaum glauben, und so ging sie gleich drauf zu ihrem besten Freund B. Zetti und berichtete ihm von ihrem Fund. Der konnte es auch kaum glauben. Nachdem sie ihm alles gezeigt hatte, glaubte er ihr aber doch.

Am nächsten Tag machten sie sich in der Garage daran, die Maschine nach der Anleitung zu bauen. Nach mehreren Stunden war es vollbracht. Die Maschine war fertig. "Und jetzt, was machen wir damit, und vor allem, wo soll es hingehen?", fragte B. Zetti. Betti Z. überlegte kurz und sagte dann zu ihm: "Ich will in die Zeit, in der Johannes Gutenberg gelebt hat. Ich will sehen, wie das früher mit dem Buchdruck war, du weißt doch noch, als wir in dem BZ-Museum gewesen sind, wie toll sich das alles angehört hatte. Was meinst du?"

Gesagt – getan. Gut, dass Ferien waren! Gleich am nächsten Samstag ging es morgens los. Betti Z. hatte sich erkundigt, wann diese Zeit war und war total aufgeregt. Sie trafen sich wieder in der Garage und stiegen in die Maschine ein. B. Zetti gab die Jahreszahl 1450 und die Stadt Mainz ein. Dort sollte er anzutreffen sein – der Herr Gutenberg. Mit zitternden Fingern drückte sie den Startknopf und … es passierte erstmal nichts. Komisch dachte Betti Z. und wollte gerade was zu B. Zetti sagen, als es rumpelte und zischte, und weg waren sie.

Mit einem Ruck landeten sie in relativ kurzer Zeit. "Wir sind anscheinend da", sagte Betti Z. zu B. Zetti. Er nickte ihr zu und öffnete mit weichen Knien langsam die Türe. Das Erste, was sie sahen, war ein Fabrikgebäude. Es war ein komisches Gefühl. Und wie es hier aussah und vor allem roch. Ganz anders als zu Hause. Mit einem Schwall landete gerade eine ekelerregende Brühe auf der Erde, die aus einem angrenzenden Haus auf die Straße gegossen wurde.

In diesem Moment kam ein Junge, der ungefähr so alt wie sie beide war, auf sie zu. Er sah sie erstaunt an und fragte: "Wo kommt ihr denn her und was macht ihr hier? Ihr seht so anders aus, und was ist das da für ein Ding?" Betti Z. lachte und erklärte kurz, dass sie jemanden suchen würden. Auf die anderen Fragen gingen sie gar nicht ein, denn das würde ihnen niemand glauben. Oder doch?! Er fragte: "Wen sucht Ihr denn?" B. Zetti antwortete: "Wir suchen einen Herrn Gutenberg, der soll hier in Mainz wohnen und sich dem Buchdruck widmen."Der Junge, der sich ihnen vorhin als Theodor vorgestellt hatte, drehte sich um und sagte: "Ihr steht direkt vor dem Humbrechthof, den Gutenberg als Werkstatt nutzt!" Die Zwei schauten sich an und lachten. Dann kann das Abenteuer gleich starten ohne langes Hin und Her. Prima! Sie bedankten sich bei Theodor und klopften an das Tor.

Betti Z. war jetzt doch ziemlich nervös, was würde sie da drinnen jetzt erwarten? Auch B. Zetti trampelte mit beiden Beinen, als wäre er aufgeregt. Da öffnet sich die schwere Türe und ein älterer Mann trat hinaus und sah die Zwei grimmig an. "Was wollt ihr zwei hier? Ah, ich weiß schon, unsere Aushilfe. Na, dann kommt mal rein!" Betti Z. sah B. Zetti kurz an und zwinkerte ihm zu. Lange überlegen konnten sie eh nicht, da der Mann die Zwei unsanft in die Werkstatt zog. Er zeigte auf zwei große Tröge mit einer dampfenden Flüssigkeit und sagte: "Das ist eure Arbeit, ihr reinigt die Lettern, die verschmutzt sind. Kapiert?" Sie nickten dem Mann zu und fingen dann an, die schmutzigen Lettern von der Druckerschwärze zu reinigen.

Auf einmal kam ein anderer Mann in die Werkstatt und bemerkte die Zwei. Er ging zu dem anderen Mann, der, wie sie jetzt erfuhren, Gustav hieß und flüsterte mit diesem und schaute dabei in ihre Richtung. Dann ging er an einen großen Tisch mit einer Art Setzkasten und fing an, die Lettern rauszuholen und auf irgendwas zu legen. Plötzlich bekam Betti Z. einen Stoß in den Rücken, und die Stimme von Gustav sagte zu ihr: "Du sollst schaffen, nicht glotzen!" Oh Mann, das war echt eine harte Arbeit.

Und stickig war es hier in der Werkstatt. B. Zetti stöhnte auch gerade. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Gustav eine Tasche packte und aus der Werkstatt ging. Das war der Moment, den Betti Z. sich gewünscht hatte. Sie schlich sich an Gutenberg heran, der, wie sie mal gelesen hatte, mit Geburtsnamen Gensfleisch hieß.

Mit einem kleinen Räuspern stellte sie sich vor ihn und sagte: "Ich heiße Betti Z. und das dort hinten ist B. Zetti." Gutenberg sah sie kurz an und wollte dann von ihr wissen: "Und was willst du von mir?" Betti Z. sagte, ohne zu überlegen: "Ich habe schon viel von Ihnen gehört und gelesen und von Ihrer tollen Erfindung mit dem Buchdruck." Daraufhin will Gutenberg von ihr aufgebracht wissen: "Woher weißt du das mit dem Buchdruck, und von wem hast du von mir gehört! Das ist noch alles in der Anfangsphase." Betti Z. klopfte sich innerlich an die Stirn. Dass sie auch immer mit der Tür ins Haus fallen musste. Mama sagte das auch ständig zu ihr. "Na los, sprich jetzt!", forderte Gutenberg sie auf. Betti Z. sah sich kurz um und schaute B. Zetti an. Der hatte alles mit angehört und kam langsam auf sie zu. Sie drehte sich um und sagte zu Gutenberg: "Also, ob sie das jetzt glauben oder nicht, aber wir kommen aus dem Jahr 2016 aus der Stadt Freiburg im Breisgau. Dort gibt es in der Badischen Zeitung seit einem Jahr ein Museum, das mit dem Buchdruck und somit auch mit Ihnen zu tun hat. Das ist total spannend da. Wir haben da viel gelernt und mitbekommen, wie das mit dem Druck so ging. Das ist eine super Sache, die sie da erfunden haben. Ich will sehen, ob das alles so richtig beschrieben war, dort in dem Museum."

Gutenberg sah sie an und lachte plötzlich laut. In dem Moment kam Gustav wieder rein. Er wollte gerade anfangen loszupoltern, als Gutenberg ihn ansah und sagte: "Gustav, stell dir vor. Das Mädel da kennt sich richtig aus mit unserer Arbeit und sie sagt, sie sei eine Zeitreisende." Gustav schaute sie ungläubig an und stieß auch einen Lacher aus. "Na dann", sagte er. Zu Gutenberg gewandt meinte er: "Was machen wir mit den Zweien jetzt?" In dem Moment zieht B. Zetti einen Zettel aus der Hosentasche und gab ihn Betti Z. Diese nahm den Zettel und faltete ihn auseinander. Super, dachte sie. Das ist es. Sie überreichte den Zettel an Gutenberg und sagte zu ihm: "Hier lesen sie das, bitte!" Gutenberg nahm langsam die Zettel und schaute sie ungläubig an. Dann sah er Betti Z. und B. Zetti an. Wieder zum Blatt gewandt sagte er: "Woher habt ihr das? Das kann doch niemand außer mir." Betti sagte ihm: "Ich hab es Ihnen doch erklärt, lesen Sie das und schauen Sie die Bilder an." Gutenberg setzte sich langsam auf den Schemel und fing an zu lesen und die Bilder zu studieren. Betti Z. flüsterte zu B. Zetti: "Gut, dass du daran gedacht hast. Das rettet uns. Er hätte uns das nie geglaubt. Danke dir!"

Nach einiger Zeit hob Gutenberg den Kopf und sah sie kopfschüttelnd an. "Das ist unglaublich. Ich kann das nicht verstehen, und wie habt ihr das mit den Bildern hinbekommen?" Betti Z. fragte ihn: "Glauben sie uns denn jetzt?" Gutenberg sah Gustav an und sagte zu ihm: "Das scheint echt zu stimmen, was die Zwei da erzählen, das ist eine unglaubliche Sache, vor allem das mit der Zeitreise. Und das alles wegen mir. Das ist echt der Hammer." Zu den zwei Zeitreisenden sagte er: "Kommt mit, ich erkläre euch alles, und ihr dürft mir gerne zur Hand gehen, und dafür sagt ihr mir, wie ihr die Bilder auf das Blatt bekommen habt." So war es dann.

Gutenberg hielt sein Versprechen und zeigte den Zweien alles rund um den Buchdruck. Mann, das war echt eine Heidenarbeit, bis ein Satz fertig war. Trotz allem war es für die damalige Zeit eine Zeitersparnis, entgegen alles mit der Hand abzuschreiben. Als Betti Z. ihm im Gegenzug erklärte, wie das in ihrer Zeit mit den Bildern auf die Seiten so ging, da schüttelte dieser ungläubig den Kopf.

Nach einiger Zeit sagte Betti Z. zu Johannes Gutenberg, dass sie jetzt den Heimweg antreten müssten. Gutenberg nickte langsam und sagte zu ihnen, dass er ihnen noch etwas mitgeben wolle. Das ist ja spannend, sagte sich Betti Z. und freute sich sehr, als Gutenberg jedem von ihnen einen Namenssatz mit Lettern geschenkt hatte. Cool. Das ist doch mal ein Geschenk. Sie bedanken sich überschwänglich bei Gutenberg und auch bei Gustav, der das wohl immer alles noch nicht glaubte, und stiegen wieder in ihre Zeitmaschine ein. Nachdem die Zeitmaschine wieder vom Boden abgehoben hat, wendete sich Betti Z. an B. Zetti, dieser schüttelte noch immer den Kopf und sagte zu Betti Z.: "Das war das beste Erlebnis, das wir zwei je erlebt haben. So cool das alles und vor allem, dass er uns das auch geglaubt hat mit der Zeitreise. Wahnsinn." Betti Z. lachte und sagte zu ihm: "Das stimmt. Das war echt ein abgefahrenes Erlebnis. Wohin geht's als Nächstes?"

Ressort: Schreibwettbewerb

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