Interview mit einer Hebamme
"Eine Geburt ist eine tolle Sache"
Die Zischup-Reporter Luis Mosebach und Julien Schätzle sprachen mit Claudia Rübsam (48) über den Beruf Hebamme. Sie arbeitet seit zwanzig Jahren am Universitätsklinikum in Freiburg, ist verheiratet und hat drei Kinder.
Luis Mosebach, Julien Schätzle, Klasse 8.2 & Paula-Fürst-Schule Freiburg
Di, 13. Nov 2012, 11:10 Uhr
Schülertexte
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Zischup: Wie sind Sie auf den Beruf Hebamme gekommen?
Rübsam: Eigentlich bin ich durch die Geburt meines eigenen ersten Kindes darauf gekommen. Weil ich gemerkt habe, dass eine Geburt eine tolle Sache ist. Ich habe mich dann an der Frauenklinik beworben.
Zischup: Was ist das Besondere an Ihrem Beruf?
Rübsam: Dass es nie Situationen gibt, die sich wiederholen. Denn es gibt keine Geburten, die genau gleich sind.
Zischup: Haben Sie manchmal Angst bei Ihrer Arbeit?
Rübsam: Wenn man Angst hat, kann man diesen Beruf nicht sehr gut machen. Man braucht viel Ruhe und Sicherheit, ich persönlich empfinde keine Ängste dabei.
Zischup: In welcher Hinsicht fordert die Arbeit Sie am meisten?
Rübsam: Zunächst einmal ist der Schichtdienst sehr anstrengend, weil man sehr früh aufstehen muss. Außerdem die Verarbeitung, wenn eine Geburt schlecht ausgegangen ist.
Zischup: Hat Ihr Beruf auch Schattenseiten?
Rübsam: Wenn eine Geburt ein trauriges Ende hat oder irgendwas bei der Geburt schief geht oder wenn ein Kind behindert auf die Welt kommt. Was ich auch als großes Manko empfinde ist, dass man als Hebamme so viel Leistung erbringt, aber schlecht bezahlt wird.
Zischup: Was war Ihr schönstes Erlebnis als Hebamme?
Rübsam: Dass ich persönlich bei meinem Neffen die Hebamme war.
Zischup: Können auch Männer Hebamme sein?
Rübsam: Männer können als Entbindungshelfer arbeiten. Ein Problem ist aber, dass meistens die Frauen und die werdenden Väter nicht wollen, dass ein Mann die Frau in so einem intimen Bereich betreut .
Zischup: Wie vielen Babys haben Sie in Ihrem Berufsleben auf die Welt geholfen?
Rübsam: Ich schätze etwa 1500 Babys.
Zischup: Was sind Ihre weiteren Ziele, die Sie noch als Hebamme erreichen wollen?
Rübsam: Dass die Hebammentätigkeiten weiter geschätzt werden. Und was ich noch im Hinterkopf habe: Ich würde gerne als Hebamme für eine Organisation in einem Entwicklungsland arbeiten, wenn ich bis dahin nicht zu alt bin.
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