Am Mittwoch beginnt die Frankfurter Buchmesse. Spanien zeigt sich dort bis zum 23. Oktober unter dem Motto "Sprühende Kreativität" als Gastland – mit einer diversen, jungen Literatengeneration.
Wann darf und sollte man von einer literarischen Generation sprechen? Erst dann, wenn der Blick in die Vergangenheit geschweift ist und mit entsprechendem Abstand Leben, Werk und Wirken der beteiligten Autorinnen und Autoren gewürdigt werden können? Oder bereits dann, wenn man mittendrin steckt? Ist das nicht etwas vermessen?
Spanien jedenfalls ist reich an literarischen Generationen. Da ist etwa die von 1898: Die Monarchie verlor damals im Krieg mit den USA ihre letzten bedeutsamen Kolonien und ihren Stolz, im Land rumorte es, Schriftsteller und Intellektuelle wie Miguel de Unamuno, Antonio Machado, Ramón del Valle-Inclán oder José Ortega y Gasset versuchten sich an einer geistig-moralischen Neuorientierung – und sparten dabei nicht an Kritik an der Bigotterie des Bürgertums. Oder die Generation von 1927, die die Gruppe an Dichtern zusammenfasst, die von den ...