Zischup-Interview

Eine schwierige Situation

Die Zischup-Reporter Fatbardh Bajgora, Niklas Knappe und Leon Dorer haben am 7. November 2013 den Co-Trainer des SC Freiburg, Lars Voßler, über die damalige Lage des Bundesligisten interviewt.  

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Aus verschiedenen organisatorischen Gründen kann das Interview erst jetzt, im Januar 2014, veröffentlicht werden. Die inhaltlichen Angaben beziehen sich jedoch auf den November:

Der SC Freiburg ist nach dem 12. Spieltag Drittletzter, sie haben erst acht Punkte aus 12 Spielen. Auch in der Europa League haben sie erst drei Punkte aus vier Spielen geholt. Die Mannschaft hat noch keinen Sieg errungen und ist deshalb auch zu Recht Vorletzter. Zwar konnte sie sich im DFB-Pokal gegen die TSG Neustrelitz (2:0 n.V.) und den VfB Stuttgart (2:1) beweisen, aber jetzt wartet ein echter Brocken auf die Jungs vom SC: Bayer 04 Leverkusen. Die Situation des SC Freiburg ist damit, wie vorhergesehen, kritisch. Nach einer überragenden Saison, in der der SC Freiburg den 5. Platz erreicht hatte und somit die direkte Qualifikation für die Europa League erreichte, hatten schon viele befürchtet, dass der Verein einige sehr gute Spieler abgeben müsse. So ist es dann auch passiert.

Zischup: Wie sehen Sie momentan die Lage des
SC Freiburg?
Voßler: Wir sind in einer sehr schwierigen Situation, wir sind aktuell Drittletzter in der Bundesliga und
haben acht Punkte. In dem Rhythmus können wir
nicht bleiben, sonst steigen wir ab, das ist klar. Mit dieser enormen Belastung mit Europa League, DFB-Pokal und Bundesliga, müssen wir einfach schauen, dass wir bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich holen und dass wir zumindest den Relegationsplatz oder den ersten Nichtabstiegsplatz in Reichweite haben. Dann fängt die Vorbereitung auf die Rückrunde an. Da hoffen wir, dass die Abstimmungen besser wird und dann auch die Ergebnisse besser werden.

Zischup: Fänden Sie es besser, wenn die Dreifachbelastung durch Europapokal und DFB-Pokal wegfiele und Sie sich nur noch auf die Bundesliga konzentrieren müssten?
Voßler: In der aktuellen Situation ist die Belastung natürlich enorm, weil wir zu wenige Spieler haben, um rotieren zu können. Das heißt, viele Spieler haben diese Dreifachbelastung durch Europa League, DFB Pokal und Bundesliga. Grundsätzlich finde ich es immer schön, wenn man in vielen Wettbewerben vertreten ist. Die Europa League haben wir uns durch das letzte Jahr verdient, das macht unheimlich Spaß. Doch leider passen die Ergebnisse da auch nicht, sodass es mit dem Weiterkommen wahrscheinlich schwierig wird. Wir versuchen trotzdem alles in den letzten zwei Europa-League-Spielen. Der DFB-Pokal ist schön, weil wir einfach den Fans nochmal ein besonderes Spiel bieten können. Wir spielen jetzt im Achtelfinale gegen Leverkusen. In so einem Abendheimspiel ist alles möglich mit den Fans im Rücken. Wenn man alle drei Wettbewerbe gut bewerkstelligt, ist es absolut toll, sonst ist es halt ein Spagat, alles gut hinzubekommen.

Zischup: Die Fans des SC Freiburg nehmen die Situation sehr gelassen. Wie lange, denken Sie, wird die Lage noch anhalten?
Voßler: Wir hoffen natürlich, dass wir nicht allzu lange in dieser Lage sind, aber ich glaube die Fans haben ein gutes Gespür dafür, wie aktuell unsere Situation ist. Das hat man ja auch in den letzten Spielen gesehen – da war die Unterstützung einfach hervorragend. Wir hatten eineinhalb tolle Jahre, jetzt sind wir in einer etwas schwierigeren Situation, aber es gehört zum Fansein dazu, dass man auch in solchen Zeiten hinter der Mannschaft steht. Das tun unsere Fans und wir hoffen, dass das weiter andauert.

Zischup: Sie stehen den Spielern sehr nahe. Wie schätzen Sie deren Moral momentan ein?
Voßler: Beim Spiel gegen Stuttgart (1:3 in Freiburg) hat man schon gesehen, dass die Moral in der Mannschaft stimmt, dass die Jungs gefightet haben, dass viele Spieler auf dem Platz standen, die nicht richtig fit waren aufgrund der Doppelbelastung mit der Europa League. Und dann natürlich diese zwei Gegentore innerhalb einer Minute (gegen Stuttgart), das muss man erst mal wegstecken. Ich finde, das hat die Mannschaft getan und dann eine tolle Moral gezeigt. Sie haben alles versucht, sich leider nicht belohnt und sind durch einen blöden Fehler wieder 1:3 in Rückstand geraten. Aber ich glaube man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Was wir abstellen müssen, sind die einfachen Fehler, da machen wir noch zu viele davon. Sie werden natürlich in der Bundesliga mit Gegentoren bestraft. Wenn wir das schaffen, dann können wir auch zu null spielen und für ein Tor sind wir eigentlich immer gut.

Zischup: Denken Sie, dass die Qualität des Kaders ausreicht, um vor allem in der Bundesliga erfolgreich zu sein?
Voßler: Ich denke schon, dass die Qualität ausreichen kann, aber die Bedingung dafür ist, dass alle Spieler an Bord sind und in einem fitten Zustand auf dem Trainingsplatz stehen. Dann bin ich voller Zuversicht, dass wir auch besseren Fußball spielen werden. Wir hoffen darauf, dass zumindest nach der Winterpause der Kader wieder komplett ist, sodass wir für die Rückrunde eine gute Basis haben.

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