Landesjugendorchester in Costa Rica

Eine Traumreise mit dem Akkordeon

Andrea Krumm aus der Klasse 9c des Gymnasiums in Kenzingen war im August 2013 mit dem Akkordeon-Landesjugendorchester von Baden-Württemberg in Costa Rica.  

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Es war der 4. August, als ich mit meinem Bruder am Stuttgarter Flughafen auf die anderen Spieler des Akkordeon-Landesjugendorchesters Baden-Württemberg (ALJO-BW) gewartet habe. Dieser Tag war der Startschuss für eine zweiwöchige Konzertreise nach Costa Rica. Nachdem alle eingetroffen waren, meinte die Dirigentin Silke D’Inka: "Wir warten nur noch auf das Startsignal des Flughafens, damit wir unser Gepäck, die Akkordeons, die Verstärker und natürlich das komplette Schlagzeug abgeben können". Nach vier Stunden saß ich dann endlich auf meinem Fensterplatz im Flugzeug. Eigentlich war das der Platz meines Bruders, der wollte aber schlafen. So nutzte ich die Chance um Luxemburg, Großbritannien, Irland, fast auch Island, einen kleinen Zipfel der Gletscher Grönlands, halb Kanada und die USA mir mal von oben anzusehen. Nach einem kleinen Zwischenstopp in Atlanta ging die Reise zum eigentlichen Ziel weiter.

Am Abend landete der Flieger in San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Nach einem langen Ladeprozess unseres Fünf-Sterne-Busses waren alle froh, endlich im ersten Hotel angekommen zu sein und sich richtig ausschlafen zu können. Aber da wurden wir leider enttäuscht, denn am nächsten Morgen um 7 Uhr wurden das komplette Orchester und unsere Begleitpersonen zu einer Vulkantour abgeholt. Ich durfte einen noch aktiven Vulkankrater besichtigen, aus welchem zwar keine Lava, aber ein furchtbar stinkendes Gas kam. In dem zweiten Krater stand ein türkisfarbener See. Gleichzeitig führte man uns durch den Regenwald, welcher die beiden Krater umgab.

Noch am gleichen Tag war genug Zeit übrig, um die ungewohnte Großstadt auf eigene Faust zu erkunden. In kleinen Gruppen machten wir uns auf den Weg. Nicht nur um Trinkwasser zu kaufen, sondern auch um die Kultur und das Leben in der Fußgängerzone zu erkunden. Dort stand ein Laden neben dem anderen. In jedem Geschäft konnte man etwas anderes kaufen. So fanden wir alles, was wir brauchten, mit Ausnahme von Briefmarken, die hier wohl niemand verkaufen wollte. Doch kurz vor unserem Hotel wurden wir doch noch fündig und unsere Postkarten konnten auf die Reise gehen.

Zwei Tage später ging es dann zum Traumstrand an die Pazifikküste. Hier übernachteten wir in kleinen Hütten. Nur fünf Minuten zu Fuß und ich stand auf dem weißen Sand des Strandes. Viele Palmen wuchsen waagerecht und manche überragten sogar den ganzen Strand bis hin zum Wasser. Ein Teil des Regenwaldes lag zur Rechten auf einem Berg, welcher hoch in den Himmel ragte. Es sah wirklich wie in einem Reiseführer aus. Auch der Playa Blanca, der zur Hotelanlage gehörte, zeigte sich von seiner besten Seite.

Bei drei Meter hohen Wellen stürzte ich mich mit den anderen in die Fluten. Diese Wellen forderten natürlich auch kleinere Verletzungen wie Schürfwunden und kleinere offene Wunden. Bunte Papageien, die über den Strand und in den Bergen flogen, bildeten das I-Tüpfelchen der Traumreise.

Das nächste Konzert am Strand wartete schon auf uns. Hierbei durfte ich zum ersten Mal erleben, wie es sich anfühlt, ein Star zu sein. Unsere CDs und ein paar Bücher wurden verkauft, und ich durfte Autogramme verteilen. Noch vier weitere Konzerte haben wir hinter uns gebracht. Unter anderem spielten wir in einer Stierkampfarena, welche völlig ausverkauft war. Trotz sehr ungewohnter Umgebung waren wir konzentriert und konnten ein tolles Konzert gestalten. Auch ein Auftritt vor vielen geladenen Gästen der Oberschicht stand auf dem Programm. Der Höhepunkt jedoch war das Abschlusskonzert im Teatro Nacional in San José. Hierbei durfte ich das Akkordeon-Landesjugendorchester bei dem Stück "Danzòn No.2" am Konzertflügel begleiten. Es war ein großer Moment für mich, den ich mit allen anderen teilen durfte. Wir präsentierten unser volles Programm von Klassik bis hin zum modernen Pokémon vor fast 1000 Zuschauern.

Nach zwei tollen Wochen hieß es nun Abschied nehmen von einem großartigen Land und vielen tollen Eindrücken und netten Begegnungen mit den einheimischen Leuten. Sie haben uns immer freundlich empfangen und waren von unserer Musik begeistert. Zurück ging es wieder mit dem Flugzeug über Atlanta nach Stuttgart. Dort wurden wir schon sehnsüchtig erwartet und mussten natürlich gleich alles erzählen. Obwohl wir der Sonne entgegen geflogen sind, holte uns irgendwann der Jetlag ein.

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