Eine zweite Chance
TRAGIKOMÖDIE: "Becks letzter Sommer".
Birgit Roschy
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In der Verfilmung von Benedict Wells’
Künstlerroman "Becks letzter Sommer" steckt eine gute Portion von "Inside Llewyn Davis", jener lakonischen Coen-Tragikomödie über einen scheiternden Folksänger. Bei "Llewyn Davis" war Bob Dylan der unerreichbare Maßstab, und auch Wells hat die Romankapitel nach Dylan-Songs benannt. In der Verfilmung ist von diesem musikalischen Subtext nur die Aufteilung in eine A- und B-Seite übrig geblieben. Regisseur Frieder Wittich, der nach seiner hübschen Studentenkomödie "13 Semester" erneut mit Oliver Ziegenbalg das Drehbuch verfasste, beweist diesmal eine weniger glückliche Hand.
Christian Ulmen "sitzt" als Beck auf seiner Paraderolle eines Frustrierten, der dazu verurteilt scheint, Sand statt Öl im Getriebe der Welt zu sein. Becks zweites künstlerisches Erwachen, bei dem er sich zwischen seinem unerfüllten Ehrgeiz und der Rolle eines uneigennützigen Mentors entscheiden muss, hat durchaus Tragik. Auch der argentinische Newcomer Nahuel Pérez Biscayart als Rauli und die Filmmusik von Bonaparte sind gut gewählt. Doch wenn Rauli, Beck und sein verrückter Kumpel Charlie auf große Fahrt gehen und sich die Tragikomödie zum Roadmovie wandelt, verliert die Handlung paradoxerweise an Fahrt. Der Eskapismus wirkt kaum motiviert und erscheint als billiges Reißausnehmen vor Drehbuchproblemen. Überfrachtet mit halbgaren Charakteren und konstruierten Wendungen, zeigt der Film zudem einen Mangel an Witz, Charme und Sorgfalt. (Läuft in Freiburg. Ab 12)
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