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"Einfach genial, der Luftsport"

  • Sa, 30. Juli 2005
    Zisch

     

JUZ-INTERVIEW mit dem jungen Piloten Matthias Jagenow.

Simon Stortz (18 Jahre) wollte erfahren, wie das Segelfliegen so ist. Er ließ sich von dem gleichaltrigen Piloten Matthias Jagenow im Segelflugzeug mitnehmen und fragte ihn anschließend nach seiner Ausbildung und dem Vereinsleben in der Segelfluggruppe Säckingen, die zur Luftsportgemeinschaft Hotzenwal gehört.

BZ: Segelfliegen gehört ja nun eher zu den Randsportarten. Wie bist du dennoch zu diesem Sport gekommen?
Jagenow: Eigentlich wollte ich Motorflugsport betreiben. Nach einem Probeflug im Segelflieger habe ich mich dann aber fürs Segeln entschieden. Das ist einfach spannender aufgrund seiner Vielseitigkeit. Hier kann ich mich voll und ganz verwirklichen.
BZ: Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um segelfliegen zu dürfen?
Jagenow: Anders als beim Autoführerschein darf man schon ab 14 Jahren mit dem Segelflugschein beginnen. Eine gesunde Fitness und Verantwortung sind aber das A und O.
BZ: Wie sieht die Ausbildung aus?
Jagenow: Im Sommer wird natürlich geflogen. Zunächst im Schulungsdoppelsitzer, dann alleine. Im Winter steht die Theorie an. Von Navigation über Meteorologie bis zum Luftrecht wird alles behandelt. Beim Fliegen lernt man nie aus.
BZ: Hört sich zeitintensiv an. Die Kosten werden dementsprechend hoch sein. . .
Jagenow: Der Schein kostet zwischen 1000 und 1500 Euro. Etwa so viel wie der Autoführerschein. Später als Mitglied zahlt man etwa 300 Euro pro Jahr plus eine sehr geringe Gebühr pro Flug. Das ist aber nur dank des ehrenamtlichen Engagements der Vereinsmitglieder möglich.
BZ: Segelfliegen ist in Hütten ja nur im Sommer möglich. Herrscht den Rest vom Jahr über dann tote Hose im Verein?
Jagenow: Nein, ganz und gar nicht. Im Winter stehen die Wartungs- und Reparaturarbeiten an. Im Sommer sollen schließlich alle Flugzeuge die Jahresabnahme, den "Flugzeug-TÜV", bestehen.
BZ: Was macht Segelfliegen letztendlich für dich zum "schönsten Sport der Welt? "
Jagenow: Da man die Erde von oben beobachten kann, hat man einen viel weiteren Horizont. Man sieht Dinge, die man nur aus der Luft sehen kann. Das Gefühl, sich von der Erde zu lösen, ist einmalig. Und all das ohne Motor. Einfach genial der Sport.

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 30. Juli 2005: PDF-Version herunterladen

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