"Einmal verlor ich meine Klasse"

ZISCH-INTERVIEW mit Rolf Karkmann über seine Schulzeit in den Nachkriegsjahren.  

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Rolf Karkmann als Schuljunge  | Foto: Privat
Rolf Karkmann als Schuljunge Foto: Privat

Zisch-Reporterin Deborah Schonhardt aus der Klasse 4b der Grundschule Wehr und Öflingen hat ihren Opa Rolf Karkmann (79) über seine Schulzeit interviewt.

Zisch: Wann wurdest du eingeschult?
Karkmann: Ich wurde 1948 in Blumberg eingeschult.
Zisch: Auf welcher Schule warst du?
Karkmann: Als Erstes war ich auf der Viktor-von-Scheffel-Schule in Blumberg, dann auf der Dorfschule Orsingen und dann bin ich, weil wir so oft umgezogen sind, noch sechs Mal umgeschult worden.
Zisch: Wie lange war dein Schulweg?
Karkmann: Mein Schulweg war zirka 500 Meter lang.
Zisch: Wie bist du zur Schule gegangen?
Karkmann: Ich bin zu Fuß gegangen oder mit der Fähre über die Elbe gefahren.
Zisch: Wie waren deine Unterrichtszeiten?
Karkmann: Meistens vormittags, manchmal nachmittags. Sie mussten die Kinder aufteilen, weil sie zu wenige Zimmer hatten. Wir hatten auch samstags Schule.
Zisch: Wie viele Kinder waren in den Klassen?
Karkmann: Zirka 30 Kinder.
Zisch: Was hast du in der Pause gemacht?
Karkmann: Ich habe mit meinen Schulkameraden Fangen gespielt.
Zisch: Mochtest du deinen Lehrer?
Karkmann: Nein, ich hatte eher Angst vor ihm.
Zisch: Gab es damals Strafen?
Karkmann: Ja, zum Beispiel wenn man Linkshänder war und mit links geschrieben hat. Dann hat man eins auf die Finger gekriegt, so wie ich manchmal.
Zisch: Erinnerst du dich an Ausflüge oder an einen Landschulheimaufenthalt?
Karkmann: Ich erinnere mich nur an Spaziergänge. Einmal verlor ich bei einem Spaziergang meine Klasse, ich bin dann einfach nach Hause gegangen.
Zisch: Wie waren die Bedingungen in der Nachkriegszeit?
Karkmann: Mittags gab es Schulspeisung und samstags Schokoladensuppe.
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