Fußball-Weltverband
Eklat bei FIFA-Kongress: Europa-Delegierte nicht auf Podium
Gianni Infantino kommt zu spät. Dann hält er den FIFA-Kongress ab, als sei nichts passiert. Doch in seinem Rücken spielen sich bemerkenswerte Szenen ab. Auch der DFB-Chef ist beteiligt.
dpa
Do, 15. Mai 2025, 22:18 Uhr
Fußball News
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Asunción (dpa) - Aus Protest gegen das Verhalten von FIFA-Präsident Gianni Infantino haben die europäischen Council-Delegierten das Podium beim Kongress des Fußball-Weltverbandes geschlossen verlassen. Die Funktionäre um UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und DFB-Chef Bernd Neuendorf kehrten nach der Kaffee-Pause nicht auf die für sie reservierten Plätze neben und hinter dem FIFA-Vorsitzenden zurück.
Die europäischen Funktionäre protestierten damit gegen das aus ihrer Sicht respektlose Benehmen von Infantino, der nach seiner Nahost-Reise mit US-Präsident Donald Trump zu spät in Asunción angekommen war. Der Kongress begann deshalb mit mehr als drei Stunden Verspätung. Infantino entschuldigte sich für sein Zuspätkommen, hielt die Vollversammlung dann aber routiniert ab.
Europäer agierten nach genauem Zeitplan
"Eine kurzfristige Änderung des Zeitplans, die scheinbar nur privaten politischen Interessen dient, tut dem Fußball keinen Gefallen und scheint dessen Interessen hinten anzustellen", hieß es in einer UEFA-Erklärung. Das Verlassen der Bühne war demnach zeitlich genau geplant, nämlich zu dem Moment, in dem der Kongress eigentlich hätte enden sollen.
"Wir alle stehen im Dienst des Fußballs – von der Straße bis zum Podium. Die UEFA-Mitglieder des FIFA-Rates sahen es als notwendig an, bei dieser Gelegenheit zu betonen, dass der Fußball an erster Stelle steht, und vom Kongress wie ursprünglich geplant abzureisen", teilte die UEFA mit. Eine Reaktion Infantinos oder der FIFA zum Verhalten der Europäer gab es zunächst nicht.
Infantino war mit einem Privatjet nach Asunción geflogen, hatte die Hauptstadt Paraguays allerdings nicht rechtzeitig erreicht. Der Weltverbandschef hatte die vergangenen Tage in Saudi-Arabien und Katar verbracht, um US-Präsident Donald Trump dort zu begleiten.
Die Reise hatte in Funktionärskreisen kritische Kommentare hervorgerufen, da der Schweizer dadurch bereits Termine im Vorlauf der Vollversammlung verpasst hatte. In Asunción warteten hunderte Delegierte aus 211 Fußball-Ländern auf Infantino.
© dpa-infocom, dpa:250515-930-549511/2