Er braucht Ruhe und Platz, um sich zurückzuziehen

Er gilt als Symbol des Schwarzwaldes, kämpft aber um sein Überleben: der Auerhahn. Wird er bald nur noch eine Erinnerung sein?.  

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  | Foto: Holger Hollemann / dpa
Foto: Holger Hollemann / dpa
In alten Kochbüchern findet man noch Rezepte, wie man einen Auerhahnbraten zubereitet. Manchmal trifft man auch auf ausgestopfte Exemplare in alten Gaststuben. Das Tier ist aber vom Aussterben bedroht.

Der Auerhahn (Tetrao Urogallus) ist der größte Hühnervogel Europas. Er wird bis zu einen Meter groß. Sein Gefieder hat die Farben braun-grau und metallisch-grün. Außerdem hat er einen roten Fleck um das Auge und das Männchen hat einen großen Fächerschwanz. Die Tiere bleiben das ganze Jahr im lichten Laub- und Mischwald, wo sie genug Nahrung finden, hauptsächlich Heidelbeeren und Kiefernnadeln.

Heute gibt es nur noch etwa 150 der Tiere im Schwarzwald, was sehr wenig ist, wenn man dies mit der Zahl vor 120 Jahren vergleicht: Damals wurden noch 4000 Vögel gezählt. Der Auerhahn ist sehr scheu und das ist auch einer der Gründe, warum er fast ausgestorben ist. Eine der wichtigsten Ursachen für seine Seltenheit ist der Tourismus: Im Winter erschrecken Skifahrer den Auerhahn und im Sommer essen die Touristen ihm die Heidelbeeren – seine wichtigste Nahrungsquelle – weg.

Das Auerhuhn braucht außerdem sehr viel Platz, nämlich circa 50 Hektar pro Tier. Neue Bauwerke, wie zum Beispiel Häuser, verkleinern seinen Lebensraum. Der Klimawandel spielt auch eine Rolle. Zum Beispiel baut der Auerhahn sich im Winter immer eine Schneehöhle, in die er sich zurückzieht. Wenn es aber immer weniger Schnee gibt, fehlt ihm ein Rückzugsort.

Was kann man für seine Rettung tun? Ein umfassendes Schutzkonzept, der Aktionsplan Auerhahn (APA), wurde vom Land Baden-Württemberg im Jahr 2008 erlassen und schützt die Natur und den Auerhahn. Im APA werden viele Maßnahmen, wie zum Beispiel die Nicht-Erweiterung der Skibereiche oder Wegsperrungen, entschieden. Andere Möglichkeiten sind, die Balz- und Ruheplätze des Auerhahns zu erhalten. Dafür kann man bei der Schliffkopfaktion mitmachen, die jedes Jahr Weideflächen lichtet. Es wurden außerdem Rothirsche in die Balzplätze der Auerhühner entlassen. Das soll dazu führen, dass die Rothirsche das Heidelbeergestrüpp kurzhalten und somit für die Auerhühner Lebensräume schaffen.

Beim Schutz entstehen aber auch Konflikte, wie zum Beispiel beim Bau von Windrädern: Einerseits ist es gut, erneuerbare Energie herzustellen, anderseits nimmt man dem Auerhahn ein weiteres Stück seines Lebensraumes. Außerdem fürchtet das schüchterne Tier die Geräusche.

Vor 50 Jahren wurde die Jagd auf das Auerhuhn eingestellt. Heute kümmern sich die Jäger selber in Hegegemeinschaften um den Erhalt des Auerwilds. Vielleicht bleibt so das Symbol des Schwarzwaldes für die zukünftigen Generationen erhalten.
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