Insektenfreundliche Grünanlagen

Erfolgreiches Naturprojekt: In Riegel sind lebendige Lebensräume für Insekten entstanden

Wilde Wiesen und insektenfreundliche Grünanlagen gibt es in Riegel seit nunmehr drei Jahren. Experten vom Naturschutzbund Baden-Württemberg zeigen sich begeistert von den naturnahen Flächen.  

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Eine gelbbindige Furchenbiene auf Pollensuche Foto: Nabu
Nabu-Experte Martin Klatt und Klimasch...ektenfreundliche Grünanlage in Riegel.  | Foto: Nabu
Nabu-Experte Martin Klatt und Klimaschutzmanagerin Irina Wellige begutachten eine insektenfreundliche Grünanlage in Riegel. Foto: Nabu

Die Gemeinde Riegel ist eine von mittlerweile 121 "Natur nah dran"-Kommunen und hat 2022 gemeinsam mit dem Naturschutzbund (Nabu) vier Standorte insektenfreundlich umgestaltet. Die Flächen befinden sich beim Spielplatz am Gemeindegarten, der Römerhalle, der Villa Flora sowie am Ortseingang bei der Kunstinstallation "Mutter Erde". Drei Jahre später haben jetzt Martin Klatt und Katja Wörner vom Nabu Baden-Württemberg gemeinsam mit Riegels Klimaschutzmanagerin Irina Wellige, Bauamtsmitarbeiterin Heike Behr und Stefan Seifert vom Betriebshof die damals angelegten insektenfreundlichen Grünflächen in Riegel in Augenschein genommen. Auch zwei Ehrenamtliche der Wilde Wiesen-Gruppe des Klimanetzwerks Riegel waren mit dabei.

"Hier summt und brummt es."Projektleiter Martin Klatt

Das Nabu-Team ist laut Mitteilung der Klimaschutzmanagerin zufrieden damit, wie sich die Flächen entwickelt haben, und gibt Tipps für die weitere Pflege. "Hier summt und brummt es", freut sich Biologe und Projektleiter Martin Klatt am Gemeindegarten. Dort hat sich ein ehemaliger Rasenstreifen dank mageren Substrats, Wildpflanzen und viel ehrenamtlichem Engagement in einen artenreichen Saum verwandelt. "Glockenblumen, Kamillen und Skabiosen-Flockenblumen bieten ein reiches Buffet für Wildbienen. Besonders interessant: Die Weißfleckige Wollbiene schwirrt hier von Blüte zu Blüte. Diese Spezialistin unter den Bienen sammelt besonders gern den Pollen von Lippenblütlern wie Salbei oder Ziest." Für Klatt ist das Vorkommen dieser Wollbiene ein Indiz für den hohen ökologischen Wert der Fläche.

Manche Flächen brauchen noch Zeit sich zu entwickeln

Der Standort an der Römerhalle hat sich nicht wie geplant zu einer Wiese entwickelt. Wegen der regelmäßigen Nutzung konnte sich dort keine Wiesenpflanzengesellschaft etablieren. Von den offenen Bodenstellen profitieren Bienen aber dennoch. Bodennistende Arten wie Sandbienen graben dort zuhauf kleine Löcher für ihre Nester. Der Thymian am Rand der Fläche Richtung Straße dient ihnen dabei als Futterpflanze. Andere Flächen, wie die an der Villa Flora, entwickeln sich nach Einschätzung der Experten gut, benötigen aber noch Zeit: Dort wurde der eine Streifen mit Wildpflanzen angereichert, die sich über die gesamte Fläche ausbreiten werden.

"Wir sind zufrieden mit unseren ‚Natur nah dran‘-Standorten", berichtet Irina Wellige. "Auch für neue Grünflächen möchten wir auf das Wissen und die Methoden zurückgreifen, die wir bei ‚Natur nah dran‘ mitgenommen haben."

"Natur nah dran"

Das Kooperationsprojekt "Natur nah dran" von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Seit 2016 wandelten 121 Kommunen bereits mehr als 265.000 Quadratmeter naturnah um. Weitere Informationen unter www.Naturnahdran.de


BZ
Schlagworte: Martin Klatt, Irina Wellige, Stefan Seifert
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