Ausstellung

Wenn die Kunst eines Drei-Sterne-Kochs auf die eines Wimbledonsiegers trifft

Hier ein Drei-Sterne-Koch, da ein Wimbledon-Sieger – was Juan Amador und Michael Stich verbindet, ist ab 20. Juli in der Kunsthalle Messmer in Riegel zu sehen: Kunst im Dialog.  

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Michael Stich, Tennis-Champion & Künstler, in seinem Atelier  | Foto: Egbert Haneke
Michael Stich, Tennis-Champion & Künstler, in seinem Atelier Foto: Egbert Haneke

Juan Amador zählt zu den renommiertesten Köchen der Welt. Doch der 1968 in Waiblingen geborene und in Wien lebende Amador ist ein Grenzgänger zwischen Hochküche und zeitgenössischer Kunst. Seit mehr als 15 Jahren verleiht ihm der Guide Michelin drei Sterne für seine Kochkunst, doch Amador lebt Kreativität auch abseits der Küche. Seit 2020 widmet er sich auch der bildenden Kunst – und hat sich innerhalb kürzester Zeit auch dort einen festen Platz erobert. Nun präsentiert die Kunsthalle Messmer eine umfassende Werkschau des Künstlers: Kraftvolle, farbintensive Gemälde, die intuitiv entstehen und den Betrachter in einen unmittelbaren emotionalen Dialog ziehen, wie die Ausstellungsmacher der Kunsthalle in ihrer Pressemitteilung betonen.

Juan Amador, Drei-Sterne-Koch und Künstler  | Foto: Inge Prader
Juan Amador, Drei-Sterne-Koch und Künstler Foto: Inge Prader

Kunst, Musik und Kulinarik sind für Joan Amador untrennbar miteinander verbunden. Fast jede Nacht zieht es den Spitzenkoch in sein Atelier, wo er oft bis in die frühen Morgenstunden malt. Während der Corona-Pandemie fand Amador in der bildenden Kunst ein neues Ausdrucksfeld für seine kreative Energie, die er eine Zeit lang in der Küche nicht mehr ausleben konnte. Zu lauter Musik entstehen seitdem dynamische, abstrakte Kompositionen voller Intensität, Rhythmus und Kontrasten.

Reduktion in der Kunst wie in der Küche

"Kunst ist Genuss" – Amador versteht seine Werke als verdichtete Emotionen. Seine Gemälde vereinen spontane Geste und präzise Ausarbeitung, expressive Farbigkeit und strukturelle Tiefe. Dabei spielt Reduktion für ihn eine zentrale Rolle – ein Prinzip, das er auch in der Küche meisterhaft beherrscht. Viele seiner Arbeiten beschränken sich auf drei Grundfarben.

In seinen jüngsten Arbeiten reflektiert Amador Themen wie Licht, Bewegung und Atmosphäre. Gegenständliches sucht man vergebens. Vielmehr lädt der Künstler den Betrachter ein, selbst Bedeutungen zu entdecken: "Die Welt um uns ist so scharf und klar – ich bringe ganz bewusst Unschärfe in meine Kunst." Nach Ausstellungen in Wien und Düsseldorf ist die Kunsthalle Messmer die nächste Station auf Juan Amadors künstlerischer Reise. Gezeigt werden oft großformatige Leinwände, die seine malerische Entwicklung dokumentieren.

Vom Kunstsammler zum Künstler

Michael Stich teilt mit Juan Amador nicht nur Jahrgang und Prominenz; der Tennis-Champion, Wimbledonsieger und Gründer seiner eigenen Stiftung macht längst auch durch seine Malerei auf sich aufmerksam. Michael Stichs künstlerischer Weg begann bereits während seiner Zeit als Spitzensportler. Als begeisterter Kunstsammler entwickelte er früh eine intensive Beziehung zur bildenden Kunst. Über viele Jahre hinweg entstand in seinem Hamburger Atelier ein eindrucksvolles Werk; seit 2022 geht Stich mit seiner Kunst auch an die Öffentlichkeit.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Messmer vereint zentrale Werkgruppen seines Schaffens und zeigt sowohl farbintensive als auch rein schwarz-weiße Arbeiten, darunter auch der Werkzyklus "Lightning Series", entstanden auf hauchdünnem Japan- und Chinapapier. Seine meist abstrakten Arbeiten entstehen mit Öl, Acryl, Pigmenten, Holzleim und neben Leinwand und Papier auch auf unterschiedlichsten Trägermaterialien wie Jute oder Leinen.

Für Michael Stich ist das Malen ein Prozess des Erlebens, bei dem Intuition, Erfahrung und Reflexion miteinander verschmelzen. "Dabei ist der Prozess des Malens selbst für mich das Spannendste", wird Stich zitiert. Die Werke seien keine reinen Bilder, sondern Ausdruck innerer Bewegtheit und eine Einladung an den Betrachter, eigene Empfindungen darin zu entdecken. "Ich hoffe, dass die Betrachter spüren, wie viel von mir in jeder einzelnen Arbeit steckt", sagt Michael Stich.

Mit Leidenschaft und Präzision

Nach Ausstellungen in Düsseldorf, Hamburg und Köln freue man sich, Michael Stich nun auch im Süden Deutschlands mit einer umfassenden Präsentation seiner Malerei zu zeigen, betont man bei der Messmer-Foundation. Die Ausstellung dokumentiere den spannenden Weg eines Künstlers, der sich nicht scheut, Neuland zu betreten und sich mit Leidenschaft und Präzision auszudrücken.

Juan Amador & Michael Stich – Kunst im Dialog, 20. Juli bis 12. Oktober, Kunsthalle Messmer, Riegel, Großherzog-Leopold-Platz 1. Öffnungszeiten: Di. bis So. 10 bis 17 Uhr; freier Eintritt mit dem Museums-Pass. Infos auch unter kunsthallemessmer.de

Schlagworte: Juan Amador, Michael Stich, Michael Stichs
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