Nachruf

Erika Buhr aus Todtmoos hinterlässt mit Mundartgedichten ein berührendes Erbe

Die Todtmooser Autorin Erika Buhr hat mit ihren Gedichten und Theaterstücken viele Herzen berührt. Für ihr Werk erhielt sie unter anderem die Heimatmedaille Baden-Württemberg.  

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Schreiben aus Spaß an der Freude: Erika Buhr ist gestorben.  | Foto: Christiane Sahli
Schreiben aus Spaß an der Freude: Erika Buhr ist gestorben. Foto: Christiane Sahli

Erika Buhr ist tot. Die Todtmooserin wurde 93 Jahre alt. Unzählige Gedichte, meist in Mundart verfasst, größere und kleinere Theaterstücke stammen aus ihrer Feder. "Ich schreibe aus Spaß an der Freude", sagte sie einmal. Im Todtmooser Ortsteil Höfle aufgewachsen, absolvierte Erika Buhr eine Ausbildung zur Kindergärtnerin. Vier Jahre arbeitete sie im Todtmooser Kindergarten, knapp zwei Jahre verbrachte sie als Kinderfrau auch in Rom.

1959 heiratete sie, versorgte den Haushalt und ihre fünf Kinder und arbeitete in der Druckerei ihres Ehemannes zunächst im Büro und war später in der Kantine tätig. Schon damals schrieb sie Gedichte, meist in Mundart verfasst, denn: "Mundart ist meine Muttersprache und kommt aus dem Herzen", sagte Erika Buhr.

Gedichte und Bücher halten Erinnerungen fest

Viele Gedichte kamen so zusammen, meist auf Zetteln verfasst. Die Gedichte wurden in einem Buch zusammengefasst, das von Tochter Gudrun illustriert und von ihrem Mann gedruckt wurde. Tochter Friederike fertigte ein Porträt der Mutter für den Einband an. 1995 erschien also der Gedichtband "Wa i am Weg no gfunde ha", in dem sie Erinnerungen an die eigene Kindheit und die ihrer Söhne und Töchter festgehalten hat. 2004 erschien dann ein weiterer Gedichtband mit dem Titel "Im Zeitenwind", 2010 veröffentlichte Erika Buhr schließlich "Mosaiksteine" mit Elfchen und Haikus.

Auch Theaterstücke verfasste sie. Kleinere Stücke für Kinder, die Tochter Corinna Vogt, Regisseurin des Theaters Zeitschleuse in Riedern am Wald, inszenierte. Anlässlich des Jubiläums zum 1200-jährigen Bestehen der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf im Jahr 2016 verfasste die Autorin das Theaterstück "Im Wind der Zeit", das wiederum Tochter Corinna inszenierte. Auch "Zeit ohne Stunden" stammt aus Erika Buhrs Feder, ein spektakulärer Kriminalfall aus Todtmoos, der auf wahren Tatsachen beruht.

Theaterstücke und Bühnenauftritte prägen das kulturelle Leben

In einer Inszenierung von Marianne Höldin wurde das Stück anlässlich des Jubiläums 750 Jahre Todtmoos im Jahr 2018 aufgeführt. Für das Theater die Zeitschleuse schrieb Erika Buhr das Stück "Zwischen den Welten". Auch auf den Bühnen in der Region war Erika Buhr keine Unbekannte. Gemeinsam mit Marianne Höldin, die viele ihrer Gedichte vertont hat, trat sie immer wieder auf. Auch eine CD mit von Erika Buhr gelesenen und von Höldin gesungenen Gedichten entstand.

2017 wurde Erika Buhr mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Theaterverbandes ausgezeichnet, 2021 dann wurde ihr die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen. Eine Bestätigung, "dass das, was ich schreibe, auch bei den Menschen ankommt", sagte Erika Buhr einmal zur Auszeichnung.

Erika Buhr wird am Dienstag, 9. Dezember, um 14 Uhr auf dem Todtmooser Friedhof, Wehratalstraße, beigesetzt.

Schlagworte: Erika Buhr, Marianne Höldin, Corinna Vogt
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