Erleuchtung im Schaukelstuhl

Thomas Buddenbrook liest Schopenhauer.
I m Frühherbst 1867 liest der Student Friedrich Nietzsche in seiner Leipziger Stube ein Buch, das er gerade in einem Antiquariat erstanden hat. Eine Stimme hat es ihm eingegeben, es zu kaufen. "Nimm, lies!", hat sie ihm ungefähr so wie einst dem noch unbekehrten Augustinus gesagt. Und was Nietzsche da in seiner "Sophaecke" liest, hat für ihn tatsächlich die Bedeutung einer Erleuchtung, einer Erweckung: Es ist Arthur Schopenhauers "Die Welt als Wille und Vorstellung".
Gut dreißig Jahre später liest Thomas Mann in München ebenfalls Schopenhauer, zwei Jahre nachdem er mit der Nietzsche-Lektüre begonnen hat. Und wieder ist es ein Erweckungs-, ein Erleuchtungserlebnis, das der wie vorher Nietzsche 23-jährige Leser in seiner paradox bequemen Lage auf dem "Kanapee" erfährt. Später bekennt er: "So liest man nur einmal. Das kommt nicht wieder." Der Nachsatz ist ...
Gut dreißig Jahre später liest Thomas Mann in München ebenfalls Schopenhauer, zwei Jahre nachdem er mit der Nietzsche-Lektüre begonnen hat. Und wieder ist es ein Erweckungs-, ein Erleuchtungserlebnis, das der wie vorher Nietzsche 23-jährige Leser in seiner paradox bequemen Lage auf dem "Kanapee" erfährt. Später bekennt er: "So liest man nur einmal. Das kommt nicht wieder." Der Nachsatz ist ...