Baden-Württemberg

Ermittlungen nach tödlichem Unglück auf Brückenbaustelle in Horb am Neckar angelaufen

Auf einer Mega-Baustelle in Baden-Württemberg kracht eine Gondel in die Tiefe. Drei Bauarbeiter sterben sofort. Die Suche nach der Ursache läuft. Die Polizei spricht von komplexen Ermittlungen.  

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Beim Absturz einer Brückenbaugondel auf einer der größten Baustellen Baden-Württembergs sind drei Arbeiter ums Leben gekommen. Foto: Christoph Schmidt (dpa)

Nach dem Absturz einer Arbeitsgondel auf einer Brückenbaustelle in Horb am Neckar mit drei toten Bauarbeiter läuft die Ursachensuche. "Es ist ein komplexes Ermittlungsverfahren", sagte ein Polizeisprecher. Ob die Leichen der Bauarbeiter obduziert werden, müsse die Staatsanwaltschaft entscheiden. "Prinzipiell kann das erfolgen."

Die Männer waren am Dienstagmittag mit der Gondel an der Neckartalbrücke im Einsatz, als sie aus großer Höhe abstürzten. Für sie kam jede Hilfe zu spät.

Bauarbeiter starben noch am Unfallort

Die drei Bauarbeiter waren laut Feuerwehr schon beim Eintreffen der Rettungskräfte nicht mehr am Leben. "Es konnte nur noch der Tod festgestellt werden", sagte der Sprecher der Feuerwehr in Horb am Neckar, Jan Straub. Die Gondel mit den Arbeitern sei aus großer Höhe abgestürzt. Die Brückenbaustelle sei zwischen 40 und 100 Meter hoch.

Die Arbeitsgondel, in der sich die drei Arbeiter befanden, war an einem Kran befestigt. Laut einem Polizeisprecher hat sich die Gondel vom Kran gelöst. Wie dies genau passierte, werde jetzt untersucht. Die Staatsanwaltschaft Rottweil hatte ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.

Zeugen sollen befragt werden

Die Polizei will nicht nur Augenzeigen befragen, wie ein Polizeisprecher erklärte. Auch weitere Mitarbeiter und Menschen, die mit der Baustelle zu tun hatten wie Behörden, sollen vernommen werden.

Die Großbaustelle an der Hochbrücke, einem der größten Infrastrukturprojekte im Land, wurde unmittelbar nach dem Unfall zunächst für mindestens einen Tag stillgelegt.

Politiker tief erschüttert

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. "Dies ist ein fürchterlicher Unfall. In Gedanken bin ich bei den Angehörigen der Verunglückten", sagte er. Er dankte zudem den Notfallseelsorgern vor Ort. "Auch für die Kolleginnen und Kolleginnen an der Baustelle in Horb ist das nur schwer zu verkraften."

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Die Männer waren mit der Gondel an der Neckartalbrücke im Einsatz, als sie aus großer Höhe abstürzten. Foto: Christoph Schmidt (dpa)

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Landrat Klaus Michael Rückert und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger zeigten sich ebenfalls tief erschüttert. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es: "Es macht uns tief betroffen, dass heute drei Menschen bei einem furchtbaren Unfall ums Leben gekommen sind. Das ist einer der schwersten Arbeitsunfälle, den es je auf einer Straßenbaustelle im Land gegeben hat."

Rosenberger war direkt nach dem Unglück vor Ort. Der Verkehrsminister möchte zusammen mit der Regierungspräsidentin am Mittwoch an der Unglücksstelle der Opfer gedenken.

Brücke soll bis zu 90 Meter hoch werden

Die Hochbrücke ist Teil eines umfangreichen Straßenbauprojekts. Sie soll künftig den Verkehr auf der Bundesstraße 32 über das Neckartal führen. Bisher führt die Bundesstraße ins Tal hinunter und durch die Innenstadt von Horb.

Nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe soll die Brücke 2.100 Meter lang werden und bis zu 90 Meter hoch sein. Die Verkehrsfreigabe war demnach bis voraussichtlich 2028 geplant.

Horb am Neckar liegt rund 50 Kilometer südlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart im Landkreis Freudenstadt. Die Stadt hatte 2023 rund 25.700 Einwohner.

Schlagworte: Peter Rosenberger, Klaus Michael Rückert, Sylvia M. Felder

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