Ringen ab 2020 keine olympische Sportart mehr
Es hat sich ausgerungen
Ab 2020 soll es bei Olympischen Spielen kein Ringen mehr geben. Es gehört nicht mehr zu den 25 Kernsportarten, die bei Olympia teilnehmen dürfen. Aber auch andere Sportarten müssen zittern.
Laurenz Haas
Fr, 15. Feb 2013, 11:39 Uhr
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Bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro wird dann wohl zum letzten Mal olympisches Gold der Ringer vergeben werden. Das allerletzte Wort ist jedoch noch nicht gesprochen.
Für die Sommerspiele 2020 verbleiben somit zunächst 25 Kernsportarten. Wenn die IOC-Vollversammlung im September den möglichen Austragungsort – entweder Tokio, Istanbul oder Madrid – festlegt, wird auch das endgültige Programm aufgestellt. Dabei hat Ringen nochmal die Chance im Programm zu bleiben, muss sich aber der Konkurrenz von Baseball/Softball, Klettern, Karate, Rollschuhsport, Squash, Wakeboarden und der Kampfsportart Wushu stellen. Von diesen insgesamt acht Verbänden werden zwei in das Programm 2020 gewählt.
Neben dem Ringen standen überraschender Weise auch Hockey, Kanu und der Moderne Fünfkampf vor dem Aus.
Ringen ist eine olympische Traditionssportart, die sogar schon bei den Spielen 1896 dabei war. Sie war schon bei den Spielen der Antike Bestandteil des Programms. Tradition allein scheint beim Internationalen Olympischen Komitee aber nicht zu zählen. IOC-Vizepräsident Thomas Bach erklärte: "Eine olympische Sportart muss Tradition und Fortschritt verbinden".
Eine Sportart musste es letztendlich treffen. Am Ende sprachen vor allem die geringen Fernseh- und Vermarktungsquoten gegen das Ringen.
2001 war IOC-Präsident Jacque Rogge mit dem Versprechen angetreten, dass olympische Programm zu reformieren. Neue Sportarten haben es nämlich oftmals sehr schwer olympisch zu werden. Sein Vorhaben scheiterte jedoch schon ein Jahr später. 2002 in Mexiko und 2005 in Singapur wollte er den Modernen Fünfkampf aus dem Programm nehmen, das IOC stimmte dagegen und der Moderne Fünfkampf blieb im Programm. Der Überlebte auch die jüngste Abstimmung. Dank des Einsatzes von Klaus Schorman, Präsident des Fünfkampf-Weltverbandes. Der band nämlich zahlreiche klangvolle Namen wie Fürst Albert von Monaco mit ein. Das überzeugte das IOC offenbar so sehr, dass das traditionsreiche Ringen aus dem Programm gestrichen wurde.
Im Gegensatz zu anderen Sportarten, hat der Weltverband der Ringer (FILA) keine nennenswerten Unterstützer. Trotz der zahlreichen Dopingskandale im Radsport und Gewichtheben,wurde über den Ausschluss dieser Disziplinen aufgrund der vielen Befürworter wie immer nicht ernsthaft diskutiert.
Der Präsident des Deutschen Ringerbundes (DRB) Manfred Werner sagte:"Das ist fatal für uns, es hat keinerlei Vorzeichen von Seiten des Weltverbandes gegeben". Das Ringen scheint ohne die millionenschwere Unterstützung durch das Internationale Olympische Komitee nur schwer überlebensfähig zu sein.
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