Rückblick auf die Schulzeit

"Es ist cool, von den Lehrern gesiezt zu werden"

Wie fällt die Bilanz nach zwölf Jahren Schule aus? Susanne Riemann hat mit zwei Abiturientinnen der Staudinger Gesamtschule gesprochen und sie rund um das Thema Schule, Schulabgang und Abitur befragt.  

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Zischup: Was war das Beste an der Schule?

Riemann: Die Menschen, und dass man immer wieder neue Leute kennen gelernt hat, wenn man in eine neue Klasse gekommen ist. Auch die Vielfalt an Fächern, die zur Wahl stehen, haben mir gefallen oder die zusätzlichen Angebote an der Schule.

Zischup: Werdet ihr die Schule vermissen?

Riemann: Im Moment habe ich eigentlich gar keine Lust mehr auf die Schule und würde eher nein sagen, aber ich glaube, dass ich sie später doch vermissen werde, vor allem die Leute in der Schule.

Hasebrink: Ich freue mich wahnsinnig darauf, keine Schule mehr zu haben und zu gucken, wie alles sonst so ist. Aber andererseits war die Schule für mich auch ein Ort, wo ich genau wusste, was ich zu tun hatte, damit ich erfolgreich war und dass es mir gut ging. Außerdem waren in der Schule immer Menschen, die sich um mich kümmerten. Und natürlich waren auch meine ganzen Freunde immer da.

Zischup: Wie waren die letzten zwei Jahre?

Riemann: Die Oberstufe fand ich besser als die Mittelstufe und der Unterricht hat sehr viel Spaß gemacht. Mir hat vor allem gefallen, dass man neue Leute kennen gelernt hat. Außerdem respektieren die Lehrer einen mehr und man fühlt sich dadurch irgendwie erwachsener.

Hasebrink: Es ist natürlich cool, von den Lehrern gesiezt zu werden, das zeigt einfach, dass sie Respekt vor uns haben. Und dadurch, dass man Fächer wie zum Beispiel Psychologie wählen kann oder überhaupt die meisten Fächer selbst auswählen darf, macht die Schule mehr Spaß, weil nicht mehr so viel vorgeschrieben wird.

Zischup: Was habt ihr in der Schule gelernt, was besonders einprägsam war?

Riemann: Survival of the fittest. Der am besten Angepasste überlebt, manchmal muss man sich doch irgendwie durchschlagen.

Hasebrink: Zielstrebigkeit und Selbstdisziplin, dass man etwas dafür unternimmt, wenn man etwas will. Natürlich auch sehr viel anderes wie Mathe und Biologie. Und vor allem können wir Englisch und ein bisschen Französisch.

Zischup: Findet ihr die Schule besonders stressig, da ihr ja der erste G8-Jahrgang seid? Und wie findet ihr das G8?

Riemann: Früher haben wir öfters darüber gejammert, dass die Schule so anstrengend ist, aber jetzt bin ich sehr froh, nur acht Jahre Gymnasium zu haben, denn ich hätte keine Lust, jetzt noch ein Jahr bleiben zu müssen. Deshalb denke ich, wenn man das G8-Konzept gut plant und auch gut anlegt, ist das G8 keine schlechte Sache. Wir haben es so ja auch gut geschafft.

Hasebrink: Ich finde es auch super, jetzt nicht noch ein Jahr länger zur Schule gehen zu müssen. Eigentlich hat mir das G8 nie Probleme gemacht, aber natürlich weiß ich auch nicht, wie es gewesen wäre, neun Jahre Gymnasium zu haben. Trotzdem wundert es mich doch, wie viele Leute die Schule gewechselt haben oder sitzen geblieben sind, beispielsweise machen von den 30 Leuten aus unserer siebten Klasse jetzt nur zwölf Abitur. An dieser Stelle könnte man das G8 noch besser machen, dafür sorgen, dass mehr Schüler durchkommen.

Zischup: Ihr seid auf einer Gesamtschule; habt ihr das Gefühl, dass euch das irgendeinen Vor- oder Nachteil anderen Abiturienten gegenüber bietet?

Riemann: Nicht wirklich. Ich fand es sehr gut, dass wir in der fünften und sechsten Klasse noch Unterricht mit Real- und Hauptschülern hatten, das waren zwei schöne Jahre.

Hasebrink: Ich finde es gut, dass man als Gymnasiast nicht so isoliert wurde, so als ob man irgendwie besser als die anderen wäre, weil man das wirklich nicht ist. Oder das die anderen weiter in unserem Umfeld geblieben sind.

Zischup: Was habt ihr nach dem Abitur vor?

Riemann: Ich möchte mir ziemlich bald einen Job suchen. Und dann möchte ich Geld verdienen um zu reisen, aber erst gegen Anfang von 2013. Dann würde ich gerne nach Indien reisen und dort für drei bis vier Monate leben, wahrscheinlich mit einer Freundin zusammen.

Hasebrink: Ich will mir auch zunächst einen Job suchen und dann bis ungefähr Anfang September arbeiten. Danach würde ich gerne nach London fliegen und ein Jahr lang dort wohnen, jobben und mir einfach London anschauen. Wenn das nicht klappt, würde ich gerne nach Irland gehen.

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