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"Es ist toll, so viel draußen in der Natur zu sein"

  • Moritz Hoenig, Klasse 4a, Turnseeschule (Freiburg)

  • Fr, 29. März 2019
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit dem angehenden Förster Cornelius Reule über Abenteuer und Aufgaben im Wald.

Cornelius Reule und Zisch-Reporter Moritz Hoenig   | Foto: Privat
Cornelius Reule und Zisch-Reporter Moritz Hoenig Foto: Privat

Zisch-Reporter Moritz Hoenig aus der Klasse 4a der Turnseeschule Freiburg hat Cornelius Reule interviewt, der momentan in Rottenburg ein forstwirtschaftliches Studium absolviert. Er ist ein langjähriger Freund von Moritz’ Familie. Zur Zeit des Interviews war er im Raum Forbach für ein halbjähriges Praktikum beschäftigt. Moritz lauscht gerne seinen Erzählungen aus dem Wald. Am interessantesten findet er seine Jagdgeschichten. Am liebsten würde er ihn mal bei einer Ansitzjagd auf einen Hochsitz begleiten.

Zisch: Was sind die Aufgaben eines Försters?
Reule: Der Förster hat die Aufgabe, die Nutz-, Schutz- und Erholfunktion des Waldes zu fördern. Bei der Nutzfunktion geht es darum, den Wald zu bewirtschaften. Das heißt, der Förster wählt Bäume aus, die gefällt werden müssen, damit andere Bäume mehr Licht bekommen und schneller wachsen. Zur Schutzfunktion zählt der Schutz der Menschen sowie der Tiere und der Natur. Zum Schutz der Menschen werden beispielsweise Bäume an steilen Hängen gepflanzt, um Erdrutsche zu verhindern. Um Natur und Tiere zu schützen werden, Biotope erschaffen. Außerdem hat der Förster die Aufgabe, den Wald als Erholungsgebiet zu erhalten, dazu zählt der Bau und Erhalt von Wanderwegen, Sitzbänken oder Waldlehrpfade.

Zisch: Was gefällt dir an deinem Beruf besonders gut?
Reule: Am besten gefällt mir, dass ich so viel draußen in der Natur unterwegs bin und dass ich mir meine Arbeitszeit relativ frei einteilen kann.
Zisch: Was gefällt dir an deinem Beruf nicht so gut?
Reule: Ich muss auch draußen arbeiten, wenn es stürmt und schneit (lacht), aber zum Glück gibt’s wetterfeste Kleidung.
Zisch: Hast du schon mal eine gefährliche Situation erlebt?
Reule: Ja, ich hatte schon mehrfach gefährliche Situationen. Bei Baumfällarbeiten der Waldarbeiter ist ein Baum in meine Richtung gefallen. Zum Glück konnte ich gerade noch ausweichen. Ein anderes Mal bin ich in ein Erdwespennest getreten und wurde gleich 29 Mal gestochen. Das tat ganz schön weh!
Zisch: Hast du als Förster schon Abenteuer erlebt?
Reule: Ja, das ist auch ein Vorteil an meinem Beruf: Man erlebt jede Woche neue Abenteuer! Gerade letzte Woche habe ich bei einer Kontrollfahrt durch den Wald, eine Rauchsäule mitten aus dem Wald aufsteigen gesehen. Dort angekommen entdeckte ich einen etwa drei Meter hohen Baumstumpf, der lichterloh brannte! Sofort rief ich die Feuerwehr, die den Brand mit 2000 Litern Wasser löschte. Der Baum ist vor zirka 20 Jahren bei einem Sturm abgebrochen und der übriggebliebene Baumstumpf wurde als Gedenkstätte genutzt. Die Ursache des Feuers war vermutlich eine brennende Kerze, die unbedachterweise von einem Wanderer aufgestellt wurde.
Zisch: Würdest du deinen Beruf weiterempfehlen, und wenn ja, wem?
Reule: Auf jeden Fall! Der Beruf passt am besten zu Menschen, die gerne draußen in der Natur unterwegs sind und, so wie ich, nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen wollen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. März 2019: PDF-Version herunterladen

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