Es war einmal ein See, ein riesiger See

Mit dem Aralsee ist einer der weltgrößten Seen verschwunden. Verantwortlich dafür ist der Mensch.  

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Auf dem ehemaligen Bett des Aralsees, ...inen World Press Photo Award gewonnen.  | Foto: Anush Babajanyan (dpa)
Auf dem ehemaligen Bett des Aralsees, in der Nähe des Dorfes Akespe, ist eine heiße Quelle entstanden, die oft zu Heilzwecken aufgesucht wird. Das Foto hat dieses Jahr einen World Press Photo Award gewonnen. Foto: Anush Babajanyan (dpa)
Der Aralsee war einer der größten Binnenseen der Welt, 120 Mal größer als der Bodensee. Die Austrocknung begann vor über 50 Jahren. Er ist ausgetrocknet, weil seine Zuflüsse, die Flüsse Amudarja und Syrdarja, in großem Umfang für die Bewässerung von Baumwollplantagen abgezweigt wurden. Dies geschah in den 1960er Jahren während der Sowjetunion, um die Baumwollproduktion zu steigern.

Damals lag der Wasserstand des Aralsees bei 53 Metern über dem Meeresspiegel. Bis 2010 war er auf 15 Meter gesunken. Der See hat sich in zwei Teile gespalten: den nördlichen Teil in Kasachstan und den südlichen Teil in Usbekistan. Der südliche Teil ist inzwischen fast vollständig verschwunden. Heute ist nur noch eine Restfläche von drei kleineren Seen übrig, die vermutlich in zehn Jahren völlig verschwunden sein werden.

Von der ursprünglichen Seefläche von 68.000 Quadratkilometern ist der See auf heute nur noch etwa 14.000 Quadratkilometer geschrumpft und völlig versalzen. Auf der ehemaligen Wasserfläche ist heute eine riesige Wüste mit versalzten Böden. Die Austrocknung des Aralsees hat weitreichende Folgen für die Umwelt und die Bevölkerung der Region und ist eine der größten Umweltkatastrophen der Welt.

Der See war ein wichtiger Lebensraum für Fische, Vögel und andere Tiere. Die Versalzung des Bodens in der Region hat die Landwirtschaft beeinträchtigt und zu Gesundheitsproblemen geführt. Folgende Faktoren haben zur Austrocknung des Aralsees beigetragen:
  • Die Umleitung von Wasser aus den Zuflüssen des Aralsees für die Bewässerung von Baumwollplantagen.
  • Der Klimawandel, der zu einer erhöhten Verdunstung des Sees geführt hat.
  • Die Verschmutzung des Sees mit Düngemitteln, Pestiziden und anderen Chemikalien.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den 1990er Jahren wurden Anstrengungen unternommen, um die Austrocknung des Aralsees zu stoppen. Deshalb wurde in Kasachstan ein Damm gebaut, um den nördlichen Teil des Sees zu retten. Allerdings plant Usbekistan weiterhin, Wasser aus dem Syrdarja abzuleiten. Es gibt viele Lösungen für häusliche Wasser- und Energieprobleme.

Die Aralsee-Katastrophe ist ein warnendes Beispiel für die zerstörerischen Auswirkungen der Missachtung der ökologischen Entwicklung. Wissenschaftler haben diese Katastrophe seit Jahrzehnten vorher-gesagt. Allerdings haben die Sowjetunion und die betroffenen zentral-asiatischen Nachfolgestaaten bisher keine lösungsorientierte Wasser- und Agrarpolitik mit erneuerbaren Energiequellen umgesetzt.

Die vom Menschen verursachten ökologischen und damit verbundenen sozialen Probleme in der Aralregion sollten als Warnung dafür dienen, in welche Richtung sich die Erde aufgrund der globalen Erwärmung entwickelt. Die wissenschaftlichen Schlussfolgerungen der Klimakatastrophe werden auch in Europa, Deutschland, den USA und anderswo anerkannt. Allerdings sind Klimaschutzmaßnahmen weniger konsequent als je zuvor.
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