Es fängt bei Tomaten an und hört bei Muscheln längst nicht auf: Es gibt vieles, was unser Autor nicht isst. Das macht ihn zu einem schwierigen Menschen, aber nicht zu einem schlechteren. Eine Ehrenrettung.
Vor mir auf dem Teller liegen zehn Erbsen. Ich habe sie gezählt. Wir haben uns geeinigt, dass ich sie essen werde. Alle. Nicht mehr. Auf keinen Fall weniger. Ich sitze am Esstisch und starre die kleinen grünen Kugeln an. Ich habe sie am äußersten Rand des Tellers abgelegt, in sicherem Abstand zu den Nudeln und der Soße. Ich greife zum Messer, schiebe die Erbsen auf die Gabel, stecke sie in den Mund, kaue kurz, verziehe das Gesicht.
Und schlucke.Mit einem Glas Apfelschorle spüle ich den Geschmack weg und schaufle erleichtert die Nudeln in mich rein. Für heute habe ich es geschafft.
Die Erbsen sind ein Kompromiss, das Ergebnis zäher Verhandlungen. Ich bin zehn Jahre alt, lese TKKG-Bücher, baue Lego-Raumschiffe ...