Royale-Familien

Europas Thronfolgerinnen – Wie lebt man als künftige Königin?

Sie sind gerade mal Anfang 20, aber eines Tages wahrscheinlich Königin. Bis dahin sitzen die jungen Frauen und künftigen Staatsoberhäupter im Hörsaal, wohnen in einer WG oder segeln um die Welt.  

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Kronprinzessin Elisabeth von Belgien (... oder Fähnrich zweiter Klasse ablegen.  | Foto: Dirk Waem (dpa)
Kronprinzessin Elisabeth von Belgien (l) bei einer Zeremonie in der Königlichen Militärschule, bei der die Studenten der 160. Promotion der Sozial- und Militärwissenschaften und die Offiziersschüler der 175. Polytechnischen Promotion den Eid als Unterleutnant oder Fähnrich zweiter Klasse ablegen. Foto: Dirk Waem (dpa)

In Europa gibt es insgesamt zwölf Monarchien - und in keiner einzigen steht eine Frau an der Spitze. Doch das dürfte sich künftig ändern: Mehrere europäische Prinzessinnen warten derzeit auf den Thron. Sie sind nicht nur künftige Staatsoberhäupter, sondern auch Soldatinnen und Studentinnen. Die belgische Thronfolgerin etwa studiert an der Harvard-Universität und bangt angesichts der Pläne der Trump-Regierung um ihren Studienplatz. Einige wissenswerte Fakten über das Leben als künftige Königin:

Von Spanien bis Schweden: Das sind die nächsten Thronfolgerinnen

In Belgien, den Niederlanden, Spanien und Schweden sind Frauen die nächsten in der Thronfolge. Zu den jüngsten von ihnen gehört Kronprinzessin Elisabeth (23) von Belgien, die eines Tages als erste Frau in der Geschichte ihres Landes auf dem Thron sitzen wird. Die niederländische Thronfolgerin Amalia (21) gehört bereits jetzt dem Rat des Staates an, einem Beraterorgan der Regierung. In Spanien dürfte Prinzessin Leonor (19) irgendwann an der Spitze stehen - und wäre das erste weibliche Staatsoberhaupt seit 1868. In Schweden heißt die Kronprinzessin Victoria (47).

Oxford, Harvard, Amsterdam: Hier studieren die künftigen Königinnen

Wie für viele andere junge Menschen ging es nach der Schule auch für Elisabeth an die Universität. Ihren Bachelor hat sie an der britischen Universität Oxford absolviert, seit einem Jahr studiert sie im Master Public Policy an der Eliteuniversität Harvard in den USA. Die niederländische Prinzessin Amalia wohnt derzeit in einer WG in Amsterdam und studiert dort im Bachelor.

Noch ist ungewiss, ob die Trump-Regierung den geplanten Einreisestopp für ausländische Studierende durchsetzen und Elisabeth ihr Studium fortsetzen kann. Der Palast prüft nach eigenen Angaben aktuell mögliche Auswirkungen der Entscheidung der Trump-Administration. Falls alles nach Plan läuft, möchte Elisabeth ihren Master im Mai 2026 abschließen.

Auch der Griff zur Waffe gehört dazu

Die belgische Thronfolgerin hat bereits eine zweijährige Ausbildung an der königlichen Militärschule in Brüssel absolviert. Per Gesetz oder Verfassung ist das nicht festgelegt. Aber: "Die Monarchin, in diesem Fall Elisabeth als künftige Königin, muss jederzeit, zumindest symbolisch, in der Lage sein, zu den Waffen zu greifen und ihr Land zu verteidigen", sagt der Royal-Experte Thomas de Bergeyck vom belgischen Sender RTL. Genau wie Elisabeth macht auch Prinzessin Leonor aus Spanien eine militärische Ausbildung: erst im Heer, derzeit bei der Marine und bald bei der Luftwaffe. Das ist üblich, weil der König oder die Königin das Oberkommando des Militärs innehat.

Fast keine Interviews und kaum öffentliche TermineInterviews geben die künftigen Königinnen selten bis gar nicht. Prinzessin Elisabeth wohnt für ihr Studium im Ausland, fernab vom belgischen Medienrummel, sagt de Bergeyck. "Was sie jedoch von anderen Studierenden unterscheidet, ist, dass sie ständig von zwei Leibwächtern begleitet wird", sagt er. Prinzessin Amalia musste wegen einer möglichen Bedrohung von Kriminellen vor einigen Jahren während ihres Studiums vorübergehend nach Madrid ziehen. Einige öffentliche Termine nehmen die Thronfolgerinnen schon jetzt wahr. So hat Elisabeth mit gerade mal neun Jahren ein neues Kinderkrankenhaus der Uniklinik Gent offiziell eingeweiht, das nach ihr benannt wurde.

Prinzessin Leonor während eines Manöve...ine "Juan Sebastián Elcano".  | Foto: Lorena Sopêna (dpa)
Prinzessin Leonor während eines Manövers an Bord des Segelschulschiffs der Marine "Juan Sebastián Elcano". Foto: Lorena Sopêna (dpa)

Die royalen Hobbys: Rudern, Reiten, Ballett

Sportliche Aktivitäten gehören bei den jungen Thronfolgerinnen dazu. Nach Angaben des belgischen Palasts fährt Elisabeth gerne Ski, rudert und segelt. Sie spielt Klavier und spricht mehrere Sprachen: neben Niederländisch, Französisch und Englisch auch – im Gegensatz zu ihren Geschwistern – Deutsch. "Elisabeth verkörpert ein modernes Bild der belgischen Monarchie", sagt Adelsexperte de Bergeyck. "Eine gebildete junge Frau, mehrsprachig, weltoffen und engagiert für zeitgemäße Werte wie gesellschaftliche Verantwortung und Geschlechtergleichheit."

Prinzessin Amalia soll als Kind niederländischen Medien zufolge unter anderem Hockey, Judo, Reiten und Geige spielen gelernt haben. Die Thronfolgerin Leonor gilt als verträumt und ist laut spanischen Medien zwar etwas schüchtern, aber auch besonnen, umsichtig und gut organisiert. Zu ihren Hobbys gehören Volleyball und Ballett.

König Willem-Alexander der Niederlande...) und seine Tochter Prinzessin Amalia.  | Foto: Remko De Waal (dpa)
König Willem-Alexander der Niederlande (links) und seine Tochter Prinzessin Amalia. Foto: Remko De Waal (dpa)

Thronfolgerinnen müssen politisch neutral sein

"Prinzessin Elisabeth darf sich als Thronfolgerin nicht politisch äußern. Wie alle Mitglieder der königlichen Familie ist sie zu strikter Neutralität verpflichtet", sagt de Bergeyck. Der Grund: Die Monarchen sollen eine verbindende Funktion über politische Gräben hinweg einnehmen. Auch als Königin wird sich Elisabeth also daran halten müssen.

Wann werden sie Königinnen?

"Heutzutage wird die königliche Laufbahn meist durch Abdankung beendet – früher war es der Tod", sagt de Bergeyck über die belgische Monarchie. Beides ist aber möglich. Das gilt auch für die Thronfolgerinnen Amalia und Leonor.

Im Juni erklärte König Philippe in einem Video auf der Website der Monarchie, in dem er Fragen von Bürgern beantwortete, dass er sich mit 65 Jahren noch nicht "im Ruhestand" fühle. Seine Aussage: "Ich fühle mich nicht wie ein Rentner. Sehe ich für Sie wie ein Rentner aus?" Laut Bergeyck ist die Antwort klar: Der König ist nicht bereit, abzudanken. Dass Elisabeth nach sechs Königen die erste Frau an der Spitze wird, ist erst seit einer Reform 1991 möglich. Seitdem erbt das älteste Kind den Thron, unabhängig vom Geschlecht.

Schlagworte: Thronfolgerinnen Amalia, Thomas de Bergeyck, Prinzessin Leonor

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