Energie
Evonik beteiligt sich an Machbarkeitsstudie zum interkommunalen Wärmenetz
Eine Studie soll untersuchen, ob und wie ein interkommunales Wärmenetz funktionieren könnte. Evonik bringt bei der Nutzung industrieller Abwärme ihre Erfahrungen ein.
So, 4. Mai 2025, 7:00 Uhr
Rheinfelden
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Der Standort Rheinfelden der Evonik Operations GmbH beteiligt sich an der Machbarkeitsstudie, mit der die Interessengemeinschaft Wärmeverbund Hochrhein-Oberrhein-Wiesental im Landkreis Lörrach die Realisierung eines gemeindeübergreifenden Wärmenetzes prüft. Das teilt das Unternehmen mit. "Die Zielsetzung des Wärmeverbundes im Landkreis und die von Evonik decken sich in großen Teilen", wird Evonik-Standortleiter Jörg Falkenberg in einer Pressemitteilung zitiert. "Wir wollen gemeinsam die vorhandene Energie effizient nutzen, wir wollen die Energiewende nachhaltig gestalten und wir wollen dabei wenn möglich auf regional verfügbare Energiequellen setzen."
Im Kleinen funktioniere die Nutzung industrieller Abwärme für die Beheizung von Wohn- und Geschäftshäusern schon gut, heißt es: Evonik liefert seit 2022 unter anderem Abwärme aus dem eigenen Kraftwerk an die Stadtwerke Rheinfelden. "Das Projekt war seinerzeit der Nukleus für den Aufbau des Wärmenetzes Rheinfelden, über das heute Wohnungen von 1200 Menschen beheizt werden", betont Stefan Rumpel, heute zuständig für den Bereich "Energy Transition" am Standort in der Mitteilung.
Studie soll Klarheit schaffen, ob sich ein Wärmenetz lohnt
Nun werde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, die für den gesamten Landkreis Wärmepotentiale, Wärmequellen und den Wärmebedarf erfassen soll, auch eine Beteiligung von Evonik geprüft. Dabei gehe es insbesondere darum, ob und in welchem Umfang der Landkreis künftig deutlich größere Abwärmemengen von Evonik in einen Wärmeverbund einsetzen könne, heißt es. Die Machbarkeitsstudie soll Klarheit schaffen, ob ein interkommunales und möglicherweise grenzüberschreitendes Wärmenetz realisiert werden kann und welche Investitionen nötig sind. Die Studie ermittelt sowohl den Wärmebedarf als auch die möglichen Wärmequellen. Dazu werden alle potenziellen Wärmequellen unter die Lupe genommen, also die Potenziale erfasst, die erneuerbare Energien und Abwärme bieten.
"Allein schon die Mitarbeit und der fachliche Austausch mit unseren Partnern bei Evonik hat uns wertvolle Erkenntnisse über die Potenziale der Nutzung von industrieller Abwärme geliefert", sagt Paul Kempf, der für die Interessengemeinschaft des Wärmeverbunds Hochrhein-Oberrhein-Wiesental die Planungen koordiniert und vorantreibt.
"In den Produktionsprozessen bei Evonik und anderen industriellen Produzenten wird ein wesentlicher Teil der Energie auf einem hohen Temperaturniveau – mitunter Exergie genannt – zum Beispiel in Form von Heißdampf benötigt", erläutert Stefan Rumpel. Am Ende fällt Abwärme an, die unterhalb bestimmter Temperaturen für Industrieprozesse heute nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden kann, jedoch im Wärmeverbund sehr gut für Heizung und Warmwasser genutzt werden könnte. Bei Evonik jedenfalls geht man davon aus, dass eine intensive Kooperation bevorsteht: "Wir wollen den Standort Rheinfelden mit seinen rund 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristig sichern. Dazu benötigen wir Planungssicherheit, nicht zuletzt beim Thema Energie", ist Jörg Falkenberg sicher.
Die interkommunale Wärmeplanung im Landkreis Lörrach empfiehlt den Städten und Gemeinden an Hochrhein, Oberrhein und im Vorderen Wiesental die gemeinsame Nutzung unvermeidlicher industrieller Abwärme. Die Machbarkeit eines solchen Verbunds wird von Lörrach, Rheinfelden, Weil am Rhein, Schopfheim, Grenzach-Wyhlen, Steinen und Maulburg in Zusammenarbeit mit dem Landkreis im Rahmen einer Studie geprüft. An dieser sind neben Evonik die Energieversorger EWS, Badenova und Naturenergie beteiligt. Auch die schweizerische Gemeinde Riehen ist einbezogen.
BZ