Porträt
Einarmiger Fußballer wechselt in die Verbandsliga

"Lieber Arm ab, als arm dran": Juri Kuhn hat kein Problem damit, die Umkehrung eines alten Wortwitzes auszusprechen. Er lächelt dabei und er fügt an: "Ich fühle mich nicht arm dran." Vor 20 Jahren wurde er geboren – ohne linken Unterarm.
Warum er nicht komplett zur Welt gekommen ist? Der junge Bezirksliga-Fußballer Kuhn ist sich nicht sicher, aber es gibt einen starken Verdacht. Als im ukrainischen Tschernobyl 1986 ein fatales Experiment im vierten Block eines Kernreaktors dazu führte, dass radioaktives Material freigesetzt wurde, war sein Vater Leo in Nähe und atmete "die Wolke" ein. Zwei Jahre und neun Monate später erblickte Juri Kuhn im kasachischen Issyk das Licht der Welt. Weitere zwei Jahre später siedelte die deutschstämmige Familie aus und kam über Freudenstadt nach Bad Krozingen, wo sich Jung-Juri dem örtlichen Fußball-Club anschloss.
Viele Menschen mit körperlichen ...
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