Softwarepanne
Facebook entblößt Facebook-Chef
Nach einem Fehler im Online-Netzwerk waren private Fotos einsehbar / Firmenchef Mark Zuckerberg ist selbst Opfer.
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NEW YORK (dpa
Der Einbruch funktionierte mit einem Trick, der vor kurzem im Internet veröffentlicht worden war. Dazu musste man zunächst ein öffentliches Bild eines Nutzers als anstößig melden. Danach wurde angeboten, weitere Fotos aus dem Profil als unangemessen zu markieren – dabei bekam man in einigen Fällen auch zu privaten Bildern. Bei einigen Test-Durchläufen habe das funktioniert, bei anderen nicht, berichteten der Online-Dienst ZDNet und das Magazin Forbes.
Facebook erklärte dazu, der fehlerhafte Software-Code sei nur begrenzte Zeit online gewesen und habe lediglich eine eingeschränkte Zahl jüngster Fotos offen zugänglich gemacht. Das betroffene Meldesystem sei vorerst deaktiviert worden und werde erst wieder eingeschaltet, wenn der Fehler endgültig behoben sei.
Angesichts der vielen Debatten um den Datenschutz bei dem weltgrößten Netzwerk mit mehr als 800 Millionen Mitgliedern kommt es nicht überraschend, dass eine Reihe von Nutzern sich sofort Zuckerbergs Profil vornahm. Einige wurden offensichtlich fündig: Im Netz tauchten mehrere neue Privatfotos auf, auf denen er etwa beim Kochen oder mit einem Huhn in der Hand zu sehen ist. Es ist nicht das erste Mal, dass private Bilder von Zuckerberg ins Internet gelangen: Auch 2009, als Facebook die Standard-Einstellungen für die Privatsphäre geändert hatte, kam es dazu. Damals hatten auch viele andere Nutzer aus Versehen Informationen mit dem Rest der Welt geteilt.
Die kleine Software-Panne könnte für neue Spannungen mit deutschen Datenschützern sorgen, die Facebook ohnehin vorwerfen, zu viele Informationen zu sammeln und damit zu leichtfertig umzugehen.
Außerdem zeigt der Fall, wie ein zufälliger Fehler private Informationen öffentlich machen kann. Aus dem Haus von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) kam die Forderung, Facebook müsse offenlegen, wie lange die Lücke bestanden habe und wie viele Mitglieder davon betroffen gewesen seien.
FACEBOOK-FAVORITEN
Der Tod der im Juli gestorbenen britischen Soul-Sängerin Amy Winehouse war im laufenden Jahr das Topthema für die deutschen Nutzer des sozialen Netzwerks. Zu diesem Ergebnis kam eine Auswertung aller Begriffe, die die mehr als 21 Millionen deutschen Facebook-Freunde in ihren Statusmeldungen nannten, wie das Netzwerk am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Auf Platz zwei rangierte demnach die Darmgrippe-Epidemie Ehec, in deren Verlauf im Frühsommer mehrere Menschen gestorben waren. Auf den folgenden Plätzen landeten der Tod des von US-Truppen getöteten Terroristenführers Osama bin Laden sowie der Skandal um die Doktorarbeit des zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) landete auf dem zehnten und letzten Platz der Liste. Wichtiger war den meist jugendlichen Facebook-Nutzern die Veröffentlichung des Videospiels "Call of Duty: Modern Warfare 3", das auf Platz fünf kam. Auf den weiteren Plätzen rangierten die Debatte um Sinn und Unsinn des TV-Formats "Dschungelcamp", die Atomkatastrophe in Fukushima oder der Tod des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Bin Ladens Tod wurde laut Facebook global am spannendsten gefunden.
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