Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018 I

Falsche Freundschaft

Von Laetitia Hatzack, Klasse F3, Clara-Grunwald-Schule, Freiburg  

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"Übermorgen ist schon der Internatswettkampf! Ich bin so aufgeregt!" rief Yara. "Ich ja auch", meinte Sophie. "Aber jetzt beruhig dich mal. Du musst morgen nicht im Gesangswettbewerb gegen Lady Gaga antreten." "Gegen welches Internat treten wir nochmal an?", fragte Yara.

Sophie wollte gerade antworten, da kam Lilli, eine Klassenkameradin, und meinte, sie würden gegen Lichtenstein antreten. Außerdem sagte sie noch, dass alle bestens auf den Wettkampf vorbereitet seien. Tom, mit dem Sophie und Yara befreundet waren, hatte die Teilnehmerliste ihrer Mannschaft geholt, und las vor, dass Sophie, Yara, Mia, Lilli, Tilo, Max, er und Fabio im Team ihres Internats waren. "Tonio ist übrigens ein neuer Freund von mir." Fügte er hinzu.

Am Tag des Wettkampfs stieg Yara gähnend aus ihrem Bett und weckte Sophie, die noch leise vor sich hin schnarchte. "Aufwachen du Schlafmütze!" Wenige Zeit später saßen alle drei beim Frühstück.

Ein paar Minuten vor dem Wettkampf machten sich die drei Freunde guter Dinge auf den Weg zum Sportfeld. "Jetzt kommt der dunkelste Gang im Internat", meinte Sophie. "Da habe ich immer etwas Angst." "Du siehst Gespenster", erwiderte Tom leicht genervt.

Kaum hatte er dies gesagt, ertönte ein furchterregendes Gähnen und ein riesiger Geist kam ihnen entgegen. "Hiilfeee!", schrie Sophie und ergriff panisch die Flucht. Yara und Tom taten es ihr gleich. Hals über Kopf rannte Sophie den Gang zurück und verschwand in einem anderen Gang. Auch Yara war geschockt, und Tom blieb nur, den beiden nachzugehen und auf seiner Uhr zu sehen, wie der Wettkampf ohne sie anfing. Als er die beiden schließlich gefunden hatte, hatte der Wettkampf schon längst angefangen, und der Schuldirektor meinte, sie dürften jetzt nicht mehr teilnehmen.

"So eine Gemeinheit!", schimpfte Yara später, als sie auf ihrem Zimmer waren." "Nur deswegen hat unser Internat verloren!"

Am nächsten Tag war Wochenende und sie hatten Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Doch, obwohl sie fast das ganze Internat nach Hinweisen abgesucht hatten, kamen sie nicht weiter. Sie gingen in den Gemeinschaftsraum, um etwas zu spielen. Tom kam nach, er wollte noch kurz im Internet recherchieren, ob es schon einmal Vorfälle wie den mit dem Gespenst gegeben habe. Jedoch ohne Erfolg.

Als er etwas später auch da war, wollte Sophie gerade vorschlagen, das Ganze aufzugeben, da entdeckten sie hinter dem Sofa einen weißen Zipfel. Sophie zog ihn hervor. "Das ist ja die Verkleidung des Gespenstes, das uns so erschreckt hat! Und hier, seht mal, eine Uhr!" Tom erkannte, dass es Fabios Uhr war. Das wunderte alle drei sehr. "Warum sollte Fabio so etwas machen?", überlegte Yara.

Tom beschloss, Fabio zur Rede zu stellen, und schickte Sophie los, um ihn zu holen. Als er ankam und Tom mit seiner Uhr sah, ließ er den Kopf hängen. "Warum hast du das gemacht?", fragte Tom. Fabio fing geknickt an zu erzählen. Inzwischen hatten sich mehrere Schüler im Gemeinschaftsraum zusammengefunden und hörten gespannt zu. Der Schuldirektor kam zufällig vorbei und wunderte sich, warum sich so viele Schüler versammelt hatten. Er näherte sich den Kindern und hörte zu, was Fabio erzählte.

"Ich war das mit dem Gespenst. Ich wollte, dass ihr zu spät kommt, damit unser Internat verliert. Der Grund ist, dass meine Eltern mir versprochen hatten, dass ich zu meinem besten Freund auf Internat Lichtenstein gehen kann. Dann haben sie mich aber doch hierher nach Sonnental geschickt. Deshalb war ich so wütend und wollte unbedingt, dass wir verlieren. Entschuldige, Tom. Du musst nicht mehr mein Freund sein."

Sophie rief entrüstet aus: "Das nennt man ja wirklich falsche Freundschaft!" Und Yara rief dazwischen: "Das ist Betrug!"Schließlich meldete sich der Schuldirektor zu Wort, der aufmerksam zugehört hatte. "Ich schätze, das wird eine saftige Strafe geben", bemerkte dieser. Yara meinte, sie habe schon eine parat, und zwar, dass Fabio drei Wochen lang den Abwasch machen müsse. Aber Tom schlug vor, dass Fabio danach zu seinem Freund ins Internat Lichtenstein gehen solle. So kam es letztendlich auch.

"So hat doch alles ein gutes Ende", fand Sophie – und Yara und Tom stimmten zu.

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