Fast verbrannt

Von Tobias Ueckert, Klasse 4 a, Schulzentrum Steinen  

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Gestern war der erste Ferientag der Sommerferien. Mein Vater las in der Zeitung eine Schlagzeile über den neuen "Waterpark". Das hörte sich stinklangweilig an. "Meeresfische und Korallen in Babybecken", hieß es in dem Artikel. Wie langweilig! Nie im Leben wäre ich da mitgegangen.

Doch mein kleiner Bruder Paul quängelte und weinte so lange, bis mein Vater entschlossen zustimmte. Ich tönte natürlich gleich zurück: "Ich will da nicht hin, das ist unfair." "Wir gehen alle hin und du wirst bestimmt Spaß haben und jetzt packt jeder seine Sachen zusammen."

Wütend ging ich in mein Zimmer und packte meine Badehose, Sonnencreme, ein Handtuch und eine Flasche ein. Ich wollte gerade mein Handy einpacken, da rief meine Mutter: "Ach Schätzchen, Handys sind im Waterpark nicht erlaubt." Na toll! Wütend schmiss ich mein Handy auf das Bett.

Wir fuhren los und waren nach einer Stunde endlich da. Wir gingen durch ein blaues Tor und bezahlten sechs Euro Eintritt. Schließlich kamen wir an eine Tür, auf der stand "Meeresbewohner". Wir gingen hinein. Der Boden, das Dach und die Wände waren aus Glas und dahinter schimmerte blaues Wasser. Alle möglichen Fischarten, deren Namen man sich sowieso nicht merken konnte, schwammen mit ihren großen Glubschaugen an der Scheibe vorbei.

Nach einer halben Stunde waren wir endlich draußen. Da sah ich wie zwei Männer einen Haifisch zu einem Mülleimer trugen. Der Schwanz bewegte sich noch langsam aber die Männer bemerkten es nicht. Sie schmissen den Haifisch in die Tonne und verschwanden.

Ich konnte es nicht fassen. Der Haifisch lebte doch noch. Plötzlich fuhr ein Müllauto heran und leerte den Mülleimer. Ich rannte hin und kletterte am Müllauto hoch. Auf dem Dach war eine Luke, durch die ich in das Innere des Wagens springen konnte. Sofort landete ich im Müll. Iiiiih! Aber das war mir egal, denn ich suchte den Haifisch und fand ihn.

Ich nahm das Tier in den Arm, aber er war viel zu schwer. Ich merkte, dass das Auto losfuhr. "So ein Mist!", schrie ich. Inzwischen rief meine Mutter die Polizei, den Krankenwagen und die Feuerwehr. Plötzlich ging eine große Öffnung auf und ich flog mitsamt des Mülls und dem Haifisch auf ein Laufband. Ich merkte, wie es immer heißer wurde.

Hinter mir hörte ich eine Polizeisirene. Plötzlich ging es steil hinab und eine unterirdische Müllverbrennungsanlage lag vor mir. Ich bekam einen großen Schrecken und rutschte doch unaufhaltsam auf das glühende Feuer zu. In Panik versuchte ich über den ganzen Müll zu klettern. Aber ich rutschte nur noch tiefer. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass noch ein Wunder geschieht.

Der Haifisch war kurz davor zu ersticken. Jetzt waren wir nur noch zwei Meter von dem glühend heißen Feuer entfernt. Meine Schuhe fingen schon an zu rauchen und ich konnte die Hitze nicht mehr ertragen. Mein Schuh fing an zu glühen, da hörte das Rutschen auf und das Feuer ging aus. Ich blickte hinter mich und sah drei Polizisten, die auf den Aus-Knopf gedrückt hatten.

Zwei von ihnen holten den Haifisch und der dritte half mir hoch. Ich konnte es nicht fassen. Das war Rettung in allerletzter Sekunde. Meine Mutter gab mir eine Woche Hausarrest, weil ich weggelaufen war. Aber das war egal, denn der Haifisch schwamm wieder fröhlich in seinem Becken und ich bekam lebenslangen kostenlosen Eintritt in den "Waterpark", weil ich ihn gerettet hatte.

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