Münchingen

Feuerwehrauto zu verkaufen: Gemeinde Wutach bietet den etwas anderen Gebrauchtwagen an

In 40 Jahren Dienst hat der Mannschaftstransportwagen der Münchinger Feuerwehr einiges erlebt. Die Gemeinde will den Benz jetzt verkaufen, wie auch eine Garage. Interessierte sollten sich sputen.  

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Die Gemeinde Wutach verkauft ihren Man...anholzer, Monja Hogg, Andreas Scheuble  | Foto: Alexa von der Gönna
Die Gemeinde Wutach verkauft ihren Mannschaftswagen, nachdem ein neues Modell in Dienst gestellt wurde. Von links: Christian Langenbacher, Torsten Banholzer, Monja Hogg, Andreas Scheuble Foto: Alexa von der Gönna

Die Gemeinde Wutach verkauft ein Feuerwehrfahrzeug der Abteilung Münchingen, das nicht mehr benötigt wird. Den Verkauf hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Wie das Feuerwehrfahrzeug verkauft die Gemeinde Wutach auch eine Garage mit Platz für drei Fahrzeuge.

Es handele sich um einen Daimler-Benz, Modell 602-KA mit Baujahr 1985, berichtet Torsten Banholzer, Kommandant der Feuerwehr-Abteilung Münchingen. Das sei ein Benziner mit 70 kW Leistung, 2,2 Litern Hubraum, 3500 Kilogramm Gesamtgewicht und einigen Extras, insbesondere Halterungen für Pumpen und Schläuche. Überraschend niedrig ist die Laufleistung, die Uhr zeigt lediglich 27.700 gefahrene Kilometer an. Der Wagen bietet sechs Sitzplätze, die Karosseriefarbe ist kaum überraschend feuerwehrrot. "Das Fahrzeug eignet sich für Liebhaber", sagt Torsten Banholzer, "man kann es aber sicher auch gut zum Campingfahrzeug umbauen." Eine Blaulichtanlage hat das Fahrzeug noch auf dem Dach, Privatbesitzer müssen sie allerdings demontieren, bevor sie auf die Straße dürfen.

Erworben hat die Gemeinde Wutach den Wagen 2015, zuvor war er für die Feuerwehr Bonndorf-Gündelwangen unterwegs. "Das sollte damals für uns eine Übergangslösung sein", erinnert sich Banholzer lachend, "diese Übergangsphase hat dann zehn Jahre gedauert."

Mit im Einsatz beim Adler-Brand in Bonndorf

An ein wichtiges Ereignis mit dem Transportwagen kann sich Torsten Banholzer noch gut erinnern. Das war, als es 2021 beim Schinkenhersteller Adler in Bonndorf brannte und schwarze Rauchwolken in der ganzen Region am Himmel sichtbar waren. "Ein Brand ist natürlich nie eine schöne Sache", sagt Banholzer, "aber in dem Fall hat man daran trotzdem angenehme Erinnerungen."

Denn als es bei Adler brannte, schrieb man den 26. Mai 2021. Die ganze Welt wurde damals gebeutelt von der Corona-Pandemie, die bereits Millionen Todesopfer gefordert hatte. Impfstoffe waren noch rar, sie wurden in Deutschland bis Juni 2021 nur an priorisierte Gruppen ausgegeben. Das öffentliche Leben war daher weitgehend lahmgelegt, Gastronomie und Veranstaltungsorte blieben geschlossen, es herrschten Maskenpflicht und Ausgangssperren.

In dieser Situation sei die Brandbekämpfung bei Adler ein ganz besonderes Ereignis gewesen, sagt der Münchinger Kommandant. "Da waren ja bis zu 200 Kräfte im Einsatz", erinnert sich Banholzer, sie kamen aus Bonndorf, St. Blasien, Grafenhausen, Wutach, Löffingen und Stühlingen. "Man hatte damals viele Freunde und Bekannte wegen der Pandemie ewig nicht mehr gesehen. Bei dem Feuer bei Adler traf man plötzlich ganz viele Menschen aus dem Bekanntenkreis wieder. Das war, trotz der Tragik, ein schönes Erlebnis." Zum Glück kamen bei dem Adler-Brand, soweit bekannt, keine Menschen zu Schaden.

Bei der Garage entscheidet der Gemeinderat

Wer sich für das Feuerwehrauto interessiert, kann sich per E-Mail an [email protected] wenden oder an Bürgermeister Alexander Pfliegensdörfer unter [email protected]. Es sei bereits ein Gebot für das Fahrzeug abgegeben worden, teilte der Bürgermeister mit. Den Zuschlag erhalte das beste Angebot.

Interessenten für die Garage in Münchingen können sich ebenfalls an den Bürgermeister wenden. Ein Gutachter schätzt ihren Wert auf 18.000 Euro. Der Gemeinderat hat sich vorbehalten, selbst zu entscheiden, an wen das Gebäude verkauft wird. Das könnte dann in der Sitzung im Oktober diskutiert werden, sagt der Bürgermeister, wobei noch nicht klar sei, ob die Entscheidung in öffentlicher oder nichtöffentlicher Sitzung falle.

Schlagworte: Torsten Banholzer, Alexander Pfliegensdörfer
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