1959 vertrieb Fidel Castro den Diktator Batista von der Zuckerinsel und hielt für mehr als 40 Jahre die Zügel fest in Händen. Seit Fidels Erkrankung durfte sein kleiner Bruder Raúl mitreden.
Als Raúl Castro in der Nacht zum Samstag vor die Fernsehkameras trat, wurde sein Stimme brüchig. "Mit großem Schmerz informiere ich unser Volk und unsere Freunde in Amerika und der Welt, dass heute, am 26.11.2016 um 22.29 Uhr unser Kommandant Fidel Castro gestorben ist. Seinem Willen zufolge werden seine sterblichen Überreste eingeäschert." Ein Organisationskomitee werde die Trauerfeiern vorbereiten. "Immer bis zum Sieg", endete die einminütige Ansprache des Staatschefs und jüngeren Bruders von Fidel. Die beiden waren ihr ganzes Leben lang ein seltsames Gespann.
Fidel, der ältere, brillante, wortgewandte Frauenheld. Raul, der introvertierte, machiavellistische Strippenzieher im Hintergrund. Seine Aufgabe war es, die Militärs auf Linie zu halten, während Fidels Charisma die Loyalität der Bevölkerung garantierte. Unterschiedliche Meinungen hatten die beiden durchaus. Der schüchterne Raúl war lange vor dem egozentrischen Fidel Kommunist. Aber er war ...