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Trend

Fidget Spinner erobert Kinderfinger

Frauke Wolter
  • Di, 30. Mai 2017, 09:53 Uhr
    Kolumnen

In Freiburg war er zeitweise nahezu ausverkauft, auf zahlreichen Fingern kreiselt es seit neustem: Der Fidget Spinner ist der neue Hype auf deutschen Schulhöfen.

Fidget Spinner liegen bei Kindern derzeit im Trend.  | Foto: AFP
Fidget Spinner liegen bei Kindern derzeit im Trend. Foto: AFP
Kennen Sie den? "Mama, chill doch mal!" Wer gerade zwischen Job, Waschmaschine und Fußballtraining für den Jüngsten herumhetzt, kann solche Sprüche aus Kindermund nicht gut aushalten. Das Kind jedenfalls ist total gechillt, was offenbar auch am Fidget Spinner liegt. Hä?

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Der Fidget Spinner hat drei Flügel, die durch ein Kugellager verbunden sind, und kommt aus den USA (natürlich). Und obgleich es den Kreisel schon seit den 80er Jahren gibt, erobert er ausgerechnet jetzt deutsche Schulen. Selbst Erstklässler stehen inzwischen cool auf dem Schulhof herum und starren auf die kleinen Propeller, die sich auf ihren Fingerkuppen, der Nase oder auf dem Boden drehen.

Ohne diese bunten Kreisel aus Metall oder Plastik geht offenbar nichts mehr; wer dazugehören will, hat einen. Noch dazu soll das Spielzeug beruhigende Wirkung auf nervöse Schülerfinger haben und bei ADHS oder Autismus helfen. Das behauptet jedenfalls der Hersteller; bewiesen ist das selbstverständlich nicht. Letztere Hinweise sind wahrscheinlich eher dazu gedacht, genervte Eltern zu entspannen, die für den Spinner zwischen fünf und 15 Euro ausgeben (falls er nicht gerade wieder ausverkauft ist!) und sich jedes Mal ärgern, wenn das Teil zu Hause auf den Parkettboden fällt.

Noch gibt es keine Rückmeldung, was Lehrer von dem Hype halten, aber vermutlich reagieren sie wie schon zuvor auf Jo-Jos, Zauberwürfel oder Fingerskateboards: Ruhe bewahren, aushalten, zur Not aus dem Unterricht verbannen. In den USA sollen manche Schulen dies bereits getan haben, meldet die Stuttgarter Zeitung. Inzwischen gibt es die Fidget Spinner auch als Android-App und als App für iPhone und iPad, welche Tricks man mit dem Gerät anstellen kann, lässt sich im Internet abrufen, und seit dem 28. April hat der Kreisel gar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Unfassbar. Und hilft das Ding jetzt tatsächlich beim Chillen? Einige Selbstversuche später dämmert die Erkenntnis: Da hatte jemand eine gute Idee, mit der er viel, ganz viel Geld verdient.

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Ressort: Kolumnen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 30. Mai 2017: PDF-Version herunterladen

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