Pflegekrise
Frauen schlicht sprachlich unsichtbar gemacht
Anja Winkler & Freiburg
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Mit Interesse habe ich Ihren Artikel zur Pflegekrise gelesen – einem Thema, das uns alle angeht. Umso mehr hat mich gleich der erste Satz verärgert: "Immer mehr alte Menschen, nicht genügend Pfleger." Ich bin selbst ausgebildete Krankenschwester und weiß aus jahrzehntelanger Erfahrung, wie wichtig Wertschätzung für diesen Beruf ist – und dazu gehört auch eine bewusste Sprache. Wenn von "Pflegern" die Rede ist, werden die vielen Frauen in diesem Beruf schlicht sprachlich unsichtbar gemacht – obwohl sie die große Mehrheit stellen. In einer Zeit, in der viel über gerechte Sprache diskutiert wird, ist das enttäuschend. Dabei gäbe es doch gute Alternativen, die weder umständlich noch ideologisch aufgeladen sind: Warum nicht einfach von "Pflegekräften" oder "Pflegenden" sprechen? Eine differenzierte Sprache kostet nichts – aber sie bedeutet Anerkennung für diejenigen, die tagtäglich unter hohem Druck arbeiten und unsere Gesellschaft mittragen. Ich wünsche mir, dass Ihre Redaktion hier in Zukunft sensibler formuliert. Die Menschen in der Pflege haben es verdient.