Frauenpower in den Fünfzigern
Das ZDF sendet die Fortsetzung der Serie "Ku’damm" über eine Tanzlehrerin und ihre Töchter.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Der Dreiteiler beginnt mit einem Paukenschlag: Weil ihr die Vermieterin das Zimmer gekündigt hat, klingelt die hochschwangere Monika Schöllack (Sonja Gerhardt) eines Nachts im strömenden Regen an der Tür der Tanzschule ihrer Mutter auf dem Kurfürstendamm – und findet keinen Einlass. Caterina Schöllack, wieder hervorragend gespielt von Claudia Michelsen, ist ihr guter Ruf wichtiger als das Wohl ihrer Tochter: Monika muss mit ihrer "Schande", ein uneheliches Kind zu erwarten, alleine klarkommen, findet die von den damals herrschenden Moralvorstellungen überzeugte Caterina und weist ihrer Tochter die Tür.
Monika bringt ihr Baby alleine im Krankenhaus zur Welt, fällt ins Kindbettfieber und wird nach ihrem Erwachen aus dem Delirium mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr vaterloses Baby ihrer Schwester Helga (Maria Ehrich) und deren Mann Wolfgang (August Wittgenstein) übergeben wurde, die sich fortan als Pflegeeltern um das kleine Mädchen kümmern. Mit der Ehe der beiden steht es nicht zum Besten, denn Wolfgang ist heimlich schwul, was damals noch strafrechtlich verfolgt wurde. Als das Ehepaar den Kontakt der jungen Mutter mit ihrem leiblichen Kind einschränken will, zieht Monika vor Gericht, um das Sorgerecht zu erstreiten. Gleichzeitig versucht die um Emanzipation ringende junge Frau mit ihrem Freund Freddy (Trystan Pütter) eine Karriere als Rock ’n’ Roll-Tanzduo einzuschlagen. Die beiden werden vom schmierigen Heimatfilm-Regisseur Kurt Moser (Ulrich Noethen) entdeckt, der ein Auge auf Mutter Schöllack geworfen hat. Nicht zu vergessen die dritte Tochter Eva (Emilia Schüle), die in einer schwierigen Ehe mit dem Chefarzt Dr. Fassbender (Heino Ferch) steckt, einem Patriarchen ganz alter Schule, der seiner Frau verbieten will, den Führerschein zu machen.
"Auch in ‚Ku’damm 59‘ liegt der Fokus auf der besonderen Stellung der Frauen, denen es damals schwer möglich war, ein selbstbestimmtes Leben zu führen", sagt die Verfasserin des Drehbuchs, Annette Hess. "Uneheliche Kinder, alleinerziehende Mütter, sexuelle Bedürfnisse von Frauen waren gesellschaftliche Tabuthemen. Belästigung, körperliche Übergriffe von Vorgesetzten und Vergewaltigung in der Ehe wurden dagegen stillschweigend toleriert", erklärt die Autorin, die unter anderem für die DDR-Serie "Weissensee" und "Ku’damm 56" mit Fernsehpreisen ausgezeichnet wurde.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ