Account/Login

Frei nach Münchhausen

  • Niklas Wanzel

  • Sa, 07. Juni 2014
    Zisch-Texte

Viertklässler aus Reute schrieben im Unterricht ihre eigenen Lügengeschichten.

Ein Känguru Foto: dpa
1/2

In der Schule haben die Zisch-Reporter aus der Klasse 4a der Grundschule Reute Lügengeschichten vom Baron Münchhausen durchgenommen. Die Kinder durften dann frei nach Münchhausen selbst einige schreiben. Besser hätte es auch der Adlige Lügner Münchhausen nicht gekonnt.

Aladin und die Chicken Wings
An einem sonnigen Sonntag machte ich es mir mit meinem Mittagessen vor dem Fernseher gemütlich. Während ich meine Chicken Wings verspeiste, schaute ich mir Aladin und die Wunderlampe an. Ich war mitten im Film, da erhob sich plötzlich der Teppich und ich sauste mit ihm den Flur entlang. Da stieß der Teppich an den Tisch und das Essen plumpste auf den Boden. Nun sauste der Teppich die Tür hinaus, aber ohne Chicken Wings. Der Teppich nahm Fahrt auf und Sekunden später waren wir durch die Wolkendecke gestoßen. Ich sah nichts mehr und dachte an mein Essen. Ich brüllte den Teppich an: " Ich hab Hunger!"

Er hatte mich wohl verstanden, denn er setzte zur Landung an. Vor mir lag eine Oase und ich lief darauf zu. Plötzlich sah ich etwas im Sand glitzern. Es war eine Lampe. Ich rieb sie sauber. Wie von Geisterhand vibrierte sie und eine seltsame Gestalt kam heraus. Sie fragte mich: "Was wünschst du dir?" Ich schrie: "Chicken Wings!" Er sagte: "So sei es" – und ein Teller voll Chicken Wings stand vor mir. "Du hast noch einen Wunsch frei," sagte die Gestalt. Da wünschte ich mir, dass ich wieder zu Hause bin. " So sei es," sprach er und so war es dann auch.

Meine erste Reise zum Mars

Es war ein extrem heißer Sommer, als ich in den Diensten des jamaikanischen Königs arbeitete. Meine Aufgabe war es, seine Kängurus zu hüten. Die Burschen waren fünf Meter groß und hatten Kraft wie drei Elefanten. Als ich gerade dabei war, das größte und stärkste Känguru auf die Wiese zu bringen, wurde es plötzlich aggressiv und trat mich so sehr, dass ich bis zum Mars flog.

Nachdem ich gelandet war, lief ich erst mal kreuz und quer über den Planeten und schaute, ob ich irgendetwas Brauchbares finde, das mir bei meiner Rückkehr zur Erde behilflich sein könnte. Nach einiger Zeit fand ich einen alten Metallstab, ein langes Seil und einen Enterhaken. Das reichte mir aus, um vom Mars auf die Erde zu gleiten. Ich nahm den Enterhaken, befestigte ihn am Seil und warf ihn runter zur Erde. Dann band ich das Seil noch am Mars fest. Nun nahm ich den Metallstab und legte ihn auf das Seil. Jetzt konnte ich mich gemütlich an den Stab hängen und lässig zur Erde gleiten. Nach ein paar Sekunden stand ich auch schon heil und gesund neben meinen Kängurus.

Ein besonderer Fund
Als ich eines Tages nach Madagaskar flog, musste ich ganz dringend aufs Klo. Doch ich verwechselte die WC-Tür mit dem Notausgang. Ich ging einen Schritt zu weit und fiel aus dem Flugzeug. Wir waren gerade über einem Meer. Ich schrie: "Hilfe, Hilfe!" , doch es hörte mich keiner. Sekunden später tauchte ich in das Wasser ein. Ein Strudel zog mich nach unten. Plötzlich endete mein Tauchgang in einem Palast. Ich dachte: "Wo bin ich? Das muss Atlantis sein!"

Es war wunderschön. Ich überlegte mir, wie ich wieder nach oben kommen sollte. Zum Glück hatte ich meine riesigen Luftballons dabei. Ich blies sie auf und sie zogen mich gleich nach oben. Doch mein Fuß verfing sich in den Algen und es wurde auch ganz Atlantis hochgezogen. Heute lebe ich in Atlantis, aber es heißt jetzt Reute. Reute ist wunderschön.

Die Reise zum Mond
Mein Abenteuer begann so: Ich war Kaminfeger, angestellt beim Sultan von Arabien. Einmal, als ich wie üblich neben dem Kamin auf dem Dach des Palastes stand und mit meiner Kaminbürste den Kamin säuberte, zündete vermutlich ein Diener des Sultans den Ofen an und Rauch kam aus dem Kamin. Plötzlich flog ich vom Rauch getragen immer höher. Irgendwann landete ich auf dem Mond.

Überall auf dem Mond war Urwald. In dem Urwald waren Nashörner mit Flossen, Tiger mit Hufen und Affen mit Krallen. Jetzt musste ich wieder zur Erde. Ich hatte eine Idee. So nahm ich mein Messer, das ich immer bei mir trug und schnitzte ganz genau zwanzig Lianen ab. Daraus knotete ich mir ein Lianenseil. An diesem Seil schwang ich mich hinunter zur Erde und stand heil auf dem Dach des Palastes, wo ich auch gleich anfing weiter sauber zu machen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 07. Juni 2014: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel