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Kooperation

Freiburger Informationsstelle Peru will Klimapartnerschaft mit Kommunen

  • Di, 09. April 2019, 11:10 Uhr
    Freiburg

Die Informationsstelle Peru ergreift die Initiative für eine Klimapartnerschaft zwischen Freiburg und Megantoni in Peru. Inzwischen hat eine zweite peruanische Gemeinde Interesse.

Oberbürgermeister  Horn hat den  Bürge...toni  (Foto) nach Freiburg eingeladen.  | Foto: Informationsstelle Peru
Oberbürgermeister Horn hat den Bürgermeister der peruanischen Stadt Megantoni (Foto) nach Freiburg eingeladen. Foto: Informationsstelle Peru
Die Initiative ging von der Freiburger "Informationsstelle Peru" aus, auch die Grüne Gemeinderatsfraktion hatte sich für eine Kooperation stark gemacht. Inzwischen hat auch noch eine zweite peruanische Gemeinde Interesse an einem solchen Bündnis bekundet.

Die Informationsstelle Peru ist ein bundesweites Netzwerk zwischen Deutschland und Peru mit Geschäftsstelle in Freiburg. Einer der Schwerpunkte des Vereins ist die Situation im Amazonasgebiet, wo der Regenwald und die in ihm lebenden indigenen Völker von Großprojekten bedroht sind – bei Megantoni gehe es vor allem um riesige Gasförderungen, erklärt Annette Brox, Geschäftsführerin der Informationsstelle Peru. Der Kontakt zu der Gemeinde, die im Süden von Peru liegt und in der rund 150.000 Menschen leben, sei über ein Mitglied des Vereins entstanden. Megantoni habe großes Interesse, sich mit einer deutschen Kommune über Klimaschutzprojekte auszutauschen, berichtet Annette Brox: "Der Distrikt möchte eine ökologische Modellregion werden."

Austausch speziell zum Thema Klimaschutz

Die Informationsstelle Peru hat sich mit dem Vorschlag an Oberbürgermeister Martin Horn gewandt, auch die Grünen unterstützten die Idee – mit Erfolg. Der OB hat seinem Amtskollegen in Megantoni inzwischen einen Brief geschrieben und ihn mit weiteren Vertretern der Gemeinde nach Freiburg zu einem Kennenlerntreffen eingeladen. In dem Schreiben wird auch der peruanische Bezirk San Jerónimo erwähnt. Dessen Bürgermeister habe sich direkt an die Stadt Freiburg gewandt und ebenfalls Interesse an einer Klimapartnerschaft bekundet, erklärt Rathaussprecherin Petra Zinthäfner. Horn schlägt vor, dass die beiden peruanischen Kommunen sich untereinander absprechen, um gegebenenfalls gemeinsam nach Freiburg zu reisen. Bei dem Treffen könnten Details einer möglichen Zusammenarbeit besprochen werden.

"Es soll nicht um eine weitere Städtepartnerschaft gehen, sondern um einen Austausch speziell zum Thema Klimaschutz", erklärt Annette Brox die Idee. Wichtig seien "Begegnungen auf Augenhöhe". Auch Freiburg könne von Megantoni lernen, etwa vom Umgang der indigenen Völker mit der Natur. Die Informationsstelle Peru könnte sich auch einen Austausch über die Schulen vorstellen. Megantoni habe zudem Interesse an neutralen Untersuchungen über die Umweltauswirkungen, die es durch die Gasförderung gibt – im Moment gebe es solche Studien nur von den Gasfirmen vor Ort, erklärt Annette Brox. Möglich sei für ein solches Projekt eine Kooperation mit der Universität Freiburg.

Finanziell gefördert werden könnte eine Klimapartnerschaft durch Mittel des Bundes, erklärt Petra Zinthäfner. Unterstützung für solche Projekte gibt es auch bei der "Servicestelle Kommunen in der Einen Welt" (SKEW), die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung arbeitet. Deutschlandweit existieren bereits mehrere Dutzend kommunaler Klimapartnerschaften mit Gemeinden im Ausland, Freiburg hat bislang noch keine.

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Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 09. April 2019: PDF-Version herunterladen

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