Katholische Kirche in der Krise
Freiburgs Erzbischof Stephan Burger: "Der Missbrauch hat die Glaubwürdigkeit erschüttert"
Mit jedem Missbrauchsgutachten rutscht die katholischen Kirche tiefer in die Krise. Freiburgs Erzbischof Stephan Burger will Aufklärung und Kampf gegen Missbrauch – um wieder Platz für die Botschaft des Glaubens zu machen.
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Seine Hoffnung sei, dass die Botschaft des Christentums sich als stärker erweise, „als alles, was an Versagen und Fehlern und Sünde in der Kirche geschieht“, sagt Erzbischof Stephan Burger. Foto: Michael Bamberger -
Erzbischof Burger beim Weihnachtsgottesdienst 2020. „Kirche ist Gemeinschaft von Glaubenden. Von Anfang an. Die Frage ist immer, wie groß oder klein man Kirche sieht“, sagt er. Foto: Patrick Seeger (dpa) -
Erzbischof Stephan Burger im Gespräch mit BZ-Chefredakteur Thomas Fricker und Redakteurin Sigrun Rehm. Foto: Michael Bamberger
BZ: Das Missbrauchsgutachten des Erzbistums München und Freising hat die katholische Kirche schwer erschüttert. Herr Erzbischof, wie haben Sie persönlich die Nachrichten aufgenommen?
Burger: Ganz überraschend kam das für mich nicht, weil ähnliche Prozesse sich derzeit in sämtlichen Diözesen wiederholen. Aber es ist eine neue Erschütterung. Ein weiteres Mal wird die Dimension dessen sichtbar, was Missbrauch in der katholischen Kirche angerichtet hat und was es für die Gläubigen auslöst und an Vertrauensverlust mit sich bringt. Außerdem ergibt sich mit Blick auf Papst Benedikt XVI. besondere Brisanz.
BZ: Können Sie verstehen, wenn viele Gläubige sich jetzt sagen: "Wenn sogar ein früherer Papst falsch aussagt, ist die Kirche für mich erledigt"?
Burger: Ja, emotional lässt sich das nachvollziehen. Wie es wirklich abgelaufen ist, weiß ich nicht. Den ganzen Sachverhalt einzuordnen, vermag ich nicht, weil ich ihn im Detail nicht kenne.
"Ein Ort des ...
Burger: Ganz überraschend kam das für mich nicht, weil ähnliche Prozesse sich derzeit in sämtlichen Diözesen wiederholen. Aber es ist eine neue Erschütterung. Ein weiteres Mal wird die Dimension dessen sichtbar, was Missbrauch in der katholischen Kirche angerichtet hat und was es für die Gläubigen auslöst und an Vertrauensverlust mit sich bringt. Außerdem ergibt sich mit Blick auf Papst Benedikt XVI. besondere Brisanz.
BZ: Können Sie verstehen, wenn viele Gläubige sich jetzt sagen: "Wenn sogar ein früherer Papst falsch aussagt, ist die Kirche für mich erledigt"?
Burger: Ja, emotional lässt sich das nachvollziehen. Wie es wirklich abgelaufen ist, weiß ich nicht. Den ganzen Sachverhalt einzuordnen, vermag ich nicht, weil ich ihn im Detail nicht kenne.
"Ein Ort des ...
