Freilaufende Hunde sind ein Problem
In der Wutachschlucht gilt eine Leinenpflicht für Hunde. Viele Besucher wissen das nicht – doch bedroht dieses Unwissen Tiere und Pflanzen.
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Auf seinen täglichen Touren treffe er, mindestens auf fünf Hunde, die sich unangeleint durch die Schlucht bewegen, erzählt Djilon Sambou. "Mir kommen oft auch nasse Hunde entgegen – was bedeutet, dass sie zwischen Weg und Wasser wechseln und sich ohne Einschränkungen im Gebiet aufhalten." Dies stelle ein großes Problem dar, denn die Regelung, Hunde in dem Naturschutzgebiet angeleint zu lassen, hat seinen Sinn: "Wildtiere verwechseln Hunde mit Raubtieren. Entfernt sich der Hund vom Menschen, nehmen die Tiere ihn als Bedrohung wahr", erklärt Djilon Sambou. Dies führe oft dazu, dass sie aufgescheucht werden, sich bei der Flucht verletzten, oder im schlimmsten Fall ihre Brutstätte verlassen und Jungtiere zurücklassen.
"Die Tiere und Pflanzen in der Wutachschlucht unterstehen einem besonderen Schutzstatus und müssen deshalb die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen", so der Ranger weiter.
Auch der Fluss, der durch die Schlucht fließt, steht unter Naturschutz. "Wenn Hunde in den Fluss springen, bringen sie Störung ins Wasser. Wenn Fische Laich abgelegt haben, wird dieser oft von den Hunden zertreten."
Trifft Djilon Sambou auf Besucher, deren Hund nicht an der Leine ist, spricht er sie darauf an. "Ich stelle mich vor, erkläre meine Zuständigkeit und bitte die Leute, die Leinenpflicht zu berücksichtigen", berichtet der Ranger. Bisher hatten sich die Hundebesitzer einsichtig und verständnisvoll gezeigt – lediglich ein Besucher wollte die Leinenpflicht nicht akzeptieren, da sein Hund gut erzogen sei. Dazu sagt Djilon Sambou: "Die Pflicht gilt für jeden Hund, egal ob gut erzogen oder nicht – denn ein Wildtier kann nicht zwischen gut erzogenem und unerzogenem Hund unterscheiden."
Dem Wutachranger ist es wichtig, die Info über die Leinenpflicht zu transportieren. An den größeren Wanderstartpunkten, die zur Schlucht führen, befinden sich Infopavillons, an denen die Pflicht, Hunde an der Leine zu führen, durch Piktogramme aufgezeigt wird. "Außerdem habe ich Infobriefe an Gastronomie, Unterkünfte und Touristinfos geschickt, die ihre Gäste darüber informieren. Auch Förster machen auf die Leinenpflicht aufmerksam." Weitere Infoschilder in der Schlucht aufstellen will Djilon Sambou nicht. "Man sollte nicht noch mehr Tafeln in die Schlucht packen – sonst geht irgendwann das Naturbild verloren." Zudem seien die Besucher in der Eigenverantwortung. Der Appell des Rangers lautet: "Hundehalter, aber auch Wanderer ohne Hund, sollten sich vor dem Besuch eines Naturschutzgebietes über geltende Regeln informieren – beispielsweise auf den entsprechenden Webseiten oder bei der örtlichen Naturschutzbehörde."