Katharina Melcher, Lisa Stüber,direkt aus New Braunfels / Texas, wo sie sich aktuell beim Schüleraustausch des Erasmus-Gymnasiums aufhalten.
Freiwillige dürfen früher anfangen
Unterschiede zwischen texanischen und deutschen Schulen: die Smithson Valley Highschool und das Erasmus-Gymnasium Denzlingen.
Katharina Melcher
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Hierbei sind einige Unterschiede beim Schulsystem und dem Schulalltag aufgefallen.
Der erste Unterschied, der auffiel, war, dass die erste Stunde nicht wie hier um 7.45 Uhr beginnt, sondern um 7.40 Uhr, allerdings ist diese "period", wie die Stunden hier genannt werden, freiwillig und wird daher "zero period" genannt. Die erste "period", zu der alle Schüler anwesend sein müssen, beginnt um 8.30 Uhr. Außerdem ist der Unterricht nicht wie in Deutschland von vielen Tafelaufschrieben bestimmt, sondern besteht oftmals aus vielen Vorträgen, zu denen sich die Schüler selbstständig Notizen machen müssen. Diese Unterrichtseinheiten finden in den Zimmern der Lehrer statt, die Lehrer können ihre Klassenzimmer somit nach ihren Wünschen gestalten. In Deutschland hingegen werden die Schüler meist in den klasseneigenen Zimmern unterrichtet.
Ein weiterer Unterschied ist, dass in Deutschland die einzelnen Klassen am Anfang des Schuljahres ihren von der Schule erstellten Stundenplan bekommen, der ihnen an jedem Wochentag einen anderen Ablauf vorgibt. In Amerika können die Schüler ihren Stundenplan selbst zusammenstellen, dabei gibt es auch Pflichtfächer wie Mathematik und Englisch. Die Anzahl und Vielfältigkeit der Nebenfächer und Sportarten ist an der Smithson Vallley Highschool sehr groß: Es gibt Fächer wie Kochen und Grafik-Design und Sportarten wie Lacrosse und Tennis.
Wesentlich ausgeprägter ist in der Smithson Valley Highschool auch die Vaterlandsliebe, die im Erasmus-Gymnasium kaum Platz einnimmt. In der Highschool wird jeden Tag in der dritten Stunde die "Pledge of Allegiance" aufgesagt – ein auf die amerikanische und texanische Flagge geleisteter Schwur.
Doch nicht nur das stärkt dort die Gemeinschaft der Schüler, auch der Lunch, der täglich gemeinsam in zwei verschiedenen Gruppen eingenommen wird, bringt die Schüler einander näher. Im Erasmus-Gymnasium essen die Schüler normalerweise zu Hause, da die Schule hier im Gegensatz zu Texas, wo die Schule erst um vier endet, schon um ein Uhr zu Ende ist. Für Hobbys und Freunde bleibt den Schülern in Texas außerhalb der Schule nur sehr wenig Zeit, wohingegen die deutschen Schüler mehr Zeit außerhalb der Schule haben.
Wie man sieht, gibt es zahlreiche Unterschiede, die faszinieren, aber auch irritieren können.
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