Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2015

"Freiwillige und engagierte Bürgerinnen und Bürger sind immer herzlich willkommen"

Flüchtlinge sind derzeit ein großes Thema - auch in der kleinen Gemeinde Winden im Elztal. Deshalb sprach Lara Fleig, Schülerin der Klasse 9a vom Schulzentrum Oberes Elztal, mit Bürgermeister Klaus Hämmerle.  

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Zischup: Aus welchen Ländern kommen die Flüchtlinge?
Hämmerle: Die derzeit in Winden im Elztal untergebrachten Schutzsuchenden kommen größtenteils aus Syrien, zwei Personen aus Pakistan und Afghanistan.
Zischup: Wie viel sind im Augenblick in der Gemeinde Winden im Elztal und wie viele werden es noch?
Hämmerle:
Im Moment sind es 16 Flüchtlinge, allerdings sollen noch bis zu 65 Schutzsuchende zu uns kommen.
Zischup: Wie lange dürfen sie hier bleiben?
Hämmerle: Das kann man nicht so einfach sagen. Das Asylrecht ist im Grundgesetz verfassungsrechtlich gesichert. Grundsätzlich erhalten alle Menschen in der Regel erst einmal ein Aufenthalts- oder Duldungsrecht, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist. Wenn die Menschen anerkannt werden, dürfen sie in Deutschland bleiben.
Zischup: Wissen Sie auch, wie sie geflüchtet sind?
Hämmerle: Die Flüchtlinge sind mit den unterschiedlichsten Verkehrs-und Transportmitteln zu uns nach Deutschland geflohen.

Zischup: Wie viel Geld bekommen die Flüchtlinge?
Hämmerle: Viele meinen, die Flüchtlinge werden verwöhnt, aber das stimmt nicht. Sie erhalten Leistungen nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz. Sie bekommen teilweise Warengutscheine oder aber Geldleistungen, die unterhalb dem von Empfänger von anderen Sozialleistungen (wie Hartz IV) liegen.
Zischup: Wie sieht es mit der finanziellen Situation für unsere Gemeinde Winden im Elztal aus?
Hämmerle: Die Gemeinde streckt das Geld vor, bekommt es aber wieder zum Teil zurück.
Zischup: Reichen die Unterkünfte, die bereits gefunden wurden, für die Flüchtlinge aus?
Hämmerle: Die Bürgermeister des Landkreises Emmendingen und der Landrat haben sich
darauf verständigt, dass jede Gemeinde 1,5 Prozent der Bevölkerung aufnimmt. Für Winden im Elztal wären das derzeit 42 Schutzsuchende. Derzeit könnten wir diese Anzahl nicht in gemeindeeigenen Wohnungen unterbringen. Durch die geplante Unterbringung von bis zu 65 Menschen im Gasthaus "Bären" und der bereits von der Gemeinde untergebrachten Menschen werden wir unser Verpflichtung und Verantwortung gerecht.
Zischup: Wie viel Geld bekommt derjenige, der eine Unterkunft zur Verfügung stellt?
Hämmerle: Privatpersonen bekommen in der Regel die ortsübliche Miete und die Mietnebenkosten erstattet. Mieter der Unterkünfte ist der Landkreis oder die Gemeinde.

Zischup: Wie sieht die Eingliederung der Flüchtlinge in Ihrer Gemeinde aus?
Hämmerle: In unserer Gemeinde hat sich bereits ein Flüchtlingshelferkreis von sehr vielen ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern gebildet. Diese unterstützen die Flüchtlinge bei der sozialen Integration und den unterschiedlichsten Bereichen, wie zum Beispiel Sprachkurse, Anmeldung in Kindergarten, Schule und Vereinen, Begleitung bei Arztbesuchen oder Behördengängen.
Zischup: Wie kann man als Jugendlicher oder Erwachsener helfen?
Hämmerle: Man kann jederzeit in den Flüchtlingshelferkreis eintreten, denn freiwillige und engagierte Bürgerinnen und Bürger, selbstverständlich auch Jugendliche, sind immer herzlich willkommen. Oftmals bilden sich auch Freundschaften mit den Schutzsuchenden, die für die Unterstützung sehr dankbar sind.

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