Friedhofsgestaltung wird zum Stein des Anstoßes
Der Friedhof in Grafenhausen verändert sein Aussehen. Die hellen Steine auf dem Friedhof findet allerdings nicht jeder angemessen.
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Im oberen Eingangsbereich wurde mit Blick auf Kirche und Pfarrhaus ein kleiner Park mit Baumbepflanzung, Rasenflächen und Ruhebänken angelegt. "Ein Ort, der von Besucherinnen und Besuchern gut angenommen wird", stellte Bürgermeister Christian Behringer fest. Hier wurde auch der steigenden Nachfrage nach anonymer Urnenbestattung Rechnung getragen. In diesem Bereich der Friedhofsanlage konnte ein Gemeinschaftsfeld etabliert werden, auf dem anonyme Urnen beigesetzt werden können. Wie der Bauhofleiter bei einem Rundgang erläuterte, werden die Urnengräber selber nicht gekennzeichnet. An zentraler Stelle werden nur die Namen angebracht. Im unteren Friedhofsbereich vor der Kirche wurden zwischenzeitlich schon einige Einzelgräber abgeräumt, weil die Liegezeit von 25 Jahren abgelaufen war. Betroffen waren mehrere Grabreihen. Grabsteine, Umrandungen und Bepflanzung wurden entfernt. "Platz für Einzelgräber reichen noch für die nächsten vier bis fünf Jahre", hob Michael Lüber hervor. Zwischenzeitlich wurde von Bauhofmitarbeitern die abschüssige Fläche mit großen hellen Steinen (Jurakalkstein) eingefasst.
Bei der Besichtigung wurde deutlich, dass diese bei einigen Teilnehmern zum Stein des Anstoßes wurden. Die ehemalige Gemeinderätin Marita Bücklers schilderte die Anregung einer Friedhofsbesucherin, die sich grundsätzlich über zu viele Steine auf dem Friedhof wunderte. Auch Ratsmitglied Clemens Rosa fand die Kalksteine "zu wuchtig". Dem stimmte auch Erich Strittmatter vom Ortseniorenrat zu. Zudem störte sich dieser an der hellen Farbe, die nicht in den Schwarzwald passe. Weiter kritisierte er, der in seinem aktiven Berufsleben lange als Bauhofleiter für die Entwicklung der Friedhofsanlage verantwortlich gezeichnet hatte, dass er nicht so großzügig mit dem Platz umgegangen wäre.
"Platz für Einzelgräber reichen noch für die nächsten vier bis fünf Jahre", hob Michael Lüber hervor. Anita Müller-Berthold vom Ortsseniorenrat rief in Erinnerung, dass sich die Beerdigungskultur in der vergangenen Zeit rasant geändert habe. Der Bauhofleiter ist sich sicher, dass sich das Bild in dem noch sehr kahlen Feld noch ändern werde. Weiterhin müsse auch bedacht werden, dass die helle Farbe des Kalksteines nicht ewig so bleibe.
Warum wurde bei der Friedhofsgestaltung eigentlich Kalkstein verwendet? Auf BZ-Nachfrage sagte Michael Lüber. "Mir ist ein heller Stein aus dem Jura wesentlich sympathischer als ein Granitstein aus China." Auch passe er zum hellen Belag auf dem Hauptweg, der sich vorbei an der Friedhofskapelle (Grotte) über den ganzen Friedhof zieht.