Tanz, Aerobic, Volleyball, Turnen: 200 Jahre nach den Anfängen mit Friedrich Ludwig Jahn ist die Turnbewegung heute breiter aufgestellt denn je. Aber auch klassische Kunstturner gibt es noch. .
Eddie, 17, ist stolz auf seinen Sport. "Turnen ist eine Kunst", sagt er. "Es hat mit Ästhetik zu tun. Turnen kann nicht jeder und macht nicht jeder." Marcel, 15, sieht eine Auszeichnung darin, dass er turnen darf. "Turnen finde ich cool", sagt er. "Für meine Klassenkameraden bin ich der Freak. Das gefällt mir." Clemens, 23, liebt es, seinen Körper jenseits der normalen Achsen zu bewegen. "Im Turnen gibt es keine Grenzen", sagt er. "Du kannst immer noch einen Salto, eine Schraube dranhängen."
Turnen? Ein Wort mit sechs Buchstaben. In dem doch so viel steckt. Für die drei klassischen Kunst- und Gerätturner des PTSV Jahn Freiburg ist es das Größte. Kein Wort aus der Welt des Sports ist aber auch so aufgeladen mit Gefühlen, Erinnerungen, Vorurteilen. Es steht für eine Geschichte, die vor 200 Jahren begann, als Friedrich Ludwig Jahn auf der Berliner Hasenheide den ersten deutschen Turnplatz eröffnete (siehe Seite drei dieses Magazins). Es steht für den Freiheitsdrang des 19. Jahrhunderts, aber auch für dumpfen Nationalismus, antidemokratischen Mief, Kriegstreiberei. Für einen Turnvater, in dem manche heute ...