Roboterfußball
Fußballroboter, programmiert von der Hochschule Offenburg, kicken in Peking um den Titel
Die Hochschule Offenburg schickt Team Sweaty in den Wettbewerb. Es tritt mit neuen Robotern bei den neuen World Humanoid Robot Games in Peking um den Titel an.
Di, 5. Aug 2025, 6:30 Uhr
Offenburg
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Das Team Magma der Hochschule Offenburg ist erst vor wenigen Tagen mit dem achten Vize-Weltmeistertitel in Folge in der 3 D-Simulationsliga vom Robo-Cup, der Weltmeisterschaft der fußballspielenden Roboter, aus Brasilien zurückgekehrt. Nun startet das Team Sweaty zum "RoboCup Asia-Pacific" (RCAP) Beijing Masters für Roboter der Humanoid League. Diese Veranstaltung findet vom 14. bis 17. August im Rahmen der ersten World Humanoid Robot Games im "Vogelnest", dem Olympiastadion von Peking, und im Eisband, dem nationalem Speed Skating Oval, statt.
"Nachdem wir im März bei den RoboCup German Open 2025 auf der Messe Nürnberg gegen chinesische Teams angetreten sind, wurden wir durch diese auf die Beijing Masters, eine neue Veranstaltung für humanoide Roboter, aufmerksam gemacht", wird Professor Stefan Hensel, einer der zwei Koordinatoren des Teams Sweaty, in einer Pressemitteilung der Hochschule zitiert. Insgesamt werden 30 ausgewählte Teams aus aller Welt bei dem Turnier dabei sein, die alle die Bewerbungsphase bis Anfang Juni erfolgreich gemeistert haben. "Zur Vorbereitung hatten wir also nur zwei Monate, da wir mit komplett neuer Roboterhardware zu den Meisterschaften gehen", betont laut Pressemitteilung Professor Bernd Waltersberger, der zweite Koordinator des Teams. Das sei wenig Zeit, um all die erforderlichen Neuerungen umzusetzen.
Das technische Niveau ist deutlich gestiegen
Denn künftig werde beim Robo-Cup nicht mehr nur mit selbstgebauten Humanoiden Robotern gespielt, da es seit Kurzem auch kommerziell erwerbbare Roboter verschiedener Unternehmen gibt. Diese hätten das technische Niveau deutlich angehoben. Die Spiele, die bisher zuweilen im Zeitlupentempo abliefen, werden dadurch schneller, dynamischer und für die Zuschauer spannender sein. Die neuen Roboter müssen zudem stürzen können, ohne Schaden zu nehmen. Deswegen müssen sie auch wieder selbstständig aufstehen können, da anders als früher kein Mensch mehr mit auf das Spielfeld darf. Darüber hinaus kann jedes Team die neuen Roboter – zum Beispiel durch das KI-gestützte Erlernen individueller Lauf- und Schusstechniken – auf die Erfordernisse seiner individuellen Spielweise anpassen und muss sie auch mit einer eigenen Spiellogik versehen.
Eine weitere Neuerung ist, dass in der Humanoid League nicht mehr zwei gegen zwei sondern drei gegen drei oder fünf gegen fünf gespielt wird. "Wir treten beim Beijing Masters im drei gegen drei auf einem 14 mal 9 Meter großen Spielfeld an und bekommen vor Ort vier Roboter zur Verfügung gestellt, die vom selben Typ wie unsere neuen Roboter hier in Offenburg sind", zitiert die Pressemitteilung Stefan Hensel. Das Team Sweaty, bestehend aus Studierenden, Mitarbeitenden und den koordinierenden Professoren reist am 6. August nach China, um sich bis zum eigentlichen Turnierstart mit anderen internationalen Teams im Trainingslager vorzubereiten.
"Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit sind für uns während des Turniers diesmal vor allem die Erfahrungswerte wichtig", sagt Bernd Waltersberger. Mit diesen sollen dann die Team-Roboter für den RoboCup 2026 in Südkorea und vor allem für den Heim-RoboCup 2027 in Nürnberg weiterentwickelt werden. So steht bereits jetzt fest, dass die eigenen Roboter einen neuen, selbstgebauten Kopf bekommen sollen, mit dem beispielsweise eine verbesserte Kamera genutzt werden kann. Dennoch will das Team Sweaty natürlich auch bei den Beijing Masters möglichst weit kommen und an alte Erfolge im humanoiden Roboterfußball anknüpfen. Neben den Spielen steht außerdem noch der Besuch der World Robot Konferenz auf dem Programm, um sich die neuesten Innovationen auf dem Gebiet der Humanoiden Roboter zu informieren.
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