Ratsentscheidung
Gemeinderäte im Kreis Emmendingen müssen immer mehr Kompromisse eingehen
Der Gemeinderat in Malterdingen musste am Dienstagabend eine schwierige Entscheidung zur Grundschule treffen. Zwischen Sparzwang und pädagogischen Zielen bleibt wenig Spielraum. Welche Folgen hat das?
Mi, 28. Mai 2025, 15:53 Uhr
Malterdingen
Thema: Grundschule Malterdingen
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In Malterdingen sollte am Dienstagabend endlich die Entscheidung fallen, wie es räumlich mit der Grundschule weitergeht: Ertüchtigung eines Werkraums, Umbau einer Aula, weitere Anmietung der Container? Seit Monaten ringen die Verwaltung in Person des Bürgermeisters Hartwig Bußhardt und die Ratsmitglieder um einen Konsens, der die schulpädagogischen Belange berücksichtigt, ohne dabei den mehr als klammen Geldbeutel zu strapazieren.
In den vorangegangenen Diskussionen wurden die Argumente zahlreich ausgetauscht, die Einsicht, sparen zu müssen, war stets gegeben. Dennoch fiel es den meisten Rätinnen und Räten schwer, sich für etwas entscheiden zu müssen, was aus schulischer Sicht nicht erstrebenswert ist. Die Wahl zwischen Pest und Cholera, dieser Begriff wurde nicht nur einmal strapaziert. Und tatsächlich blieb es auch bei der eigens einberufenen Sitzung bei der guten Absicht, zu einer Entscheidung zu kommen (die BZ wird ausführlich berichten).
Keine der von der Verwaltung oder aus den Reihen des Gemeinderats vorgeschlagenen Alternativen fand eine Mehrheit. Jetzt wird in der übernächsten Sitzung diskutiert werden müssen, ob durch eine weitere Containeranmietung Zeit gefunden werden kann für eine endgültige Entscheidung. Damit hat der Gemeinderat sich ein wenig verschafft. Aber die Voraussetzungen werden sich nicht ändern, es fehlt das Geld. Es ist mehr als deutlich geworden: Gemeinderätinnen und -räte, und nicht nur die in Malterdingen, werden zukünftig häufiger entgegen ihrer Überzeugung und dem sogenannten gesunden Menschenverstand stimmen müssen, weil die finanziellen Sachzwänge in den Kommunen keine großen Sprünge mehr erlauben. Und damit werden sie in der Bevölkerung, bei ihren Wählerinnen und Wählern, auch für Enttäuschung sorgen. Aber auch hier muss die Erkenntnis reifen, dass nicht mehr alles machbar ist, auch bei den vom Gemeinderat kommunalpolitisch vertretenen Einwohnerinnen und Einwohnern. Zunächst heißt es, Pflichtaufgaben zu erledigen, etwa Kinderbetreuung, soziale Leistungen, Klimaschutz, Investitionen in eine zunehmend marodere Infrastruktur. Und wenn dann noch Geld übrig ist, kann das Wunschdenken beginnen. Aber es wird bei kleinen Wünschen bleiben.