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Kinderarbeit

Gestohlene Kindheit

  • Sena Kocatürk, Klasse 9b, Erasmus-Gymnasium (Denzlingen)

  • Do, 05. März 2020, 10:03 Uhr
    Schülertexte

Arbeiten statt zu spielen. An vielen Orten der Welt ist das normal. Sena Kocatürk, Schülerin der Klasse 9b des Erasmus-Gymnasiums in Denzlingen, hat einen Bericht über Kinderarbeit geschrieben.

Ein Kind in einem Steinbruch in Indien  | Foto: Doreen Fiedler
Ein Kind in einem Steinbruch in Indien Foto: Doreen Fiedler
Es arbeiten, so ist es unter www.planet-wissen nachzulesen, weltweit zwischen 150 und 250 Millionen Kinder, viele davon unter unzumutbaren und zum Teil gefährlichen Bedingungen. Besonders Mädchen, die in vielen Ländern weniger gelten als Jungen, sind gefährdet. Sie sind häufig in Minen und in der Textilindustrie, in Steinbrüchen, auf Kaffee-und Kakaoplantagen oder als Leibeigene in Haushalten zu finden. Viele Kinder werden auch Opfer von Kinderhandel, Sklaverei oder Prostitution.

Es arbeiten viel zu viele Kinder unter schlechten Arbeitsbedingungen, die auch gefährlich für die Gesundheit sind. Durch körperlich schwerer Arbeit und durch die psychische Belastung werden viele Kinder chronisch krank. Schwere körperliche Arbeit geht nicht spurlos an den Kindern vorüber: gebrochene Arme oder Beine, Rückenschmerzen, Hauterkrankungen, Verbrennungen, Blindheit, Taubheit, Atemnot, Kopf- oder Magenschmerzen sind häufige Folgen. Luftmangel in den Minen, Staub auf den Feldern oder bei Straßenarbeiten und die Fasern der Baumwolle beim Teppichknüpfen schädigen die Lungen der Kinder.

Viele Kinder sterben an den Folgen von Asthma oder Verätzungen durch Chemikalien. Neben den verschiedenen körperlichen Schäden sind viele Kinder traumatisiert und mutlos. Da viele arbeitende Kinder kaum Lesen und Schreiben können, bleiben sie in diesen Arbeitsverhältnissen oder werden arbeitslos. Es gibt zum Beispiel auch Kinder, die, wenn sie den Eltern auf der Arbeit helfen oder Zeitungen austragen, sogar gerne arbeiten. Kinderarbeit ist erst dann schädlich, wenn sie ausbeuterisch ist. Das heißt, wenn sie die Rechte von Kindern verletzt. Durch die viele Arbeit haben sie nicht einmal Zeit für die Schule und zum Spielen.

Es gibt aber auch Kinder, die unter besseren Bedingungen arbeiten. Sie verkaufen zum Beispiel Wasser oder Taschentücher und gehen danach noch zur Schule. Sie müssen arbeiten, weil ihre Eltern nicht so viel verdienen oder um die Schulden der Eltern abzuarbeiten oder weil die Eltern einfach nicht arbeitsfähig sind. Schulden, die nicht bezahlt werden, werden oft an die nächste Generation weitergegeben und alle Familienmitglieder, auch die Kinder, werden zu Sklaven des Unternehmens. Es bringt nichts, sie aus Fabriken zu entlassen oder ihnen die Arbeit zu verbieten. Dann würden sie woanders unter noch schlimmeren Arbeitsbedingungen weiter arbeiten oder auf der Straße landen.

Wer wirksam gegen die Ausbeutung von Kindern vorgehen will, muss dafür sorgen, dass Erwachsene für ihre Arbeit faire Löhne erhalten und Selbstständigen, zum Beispiel Kleinbauern, faire Preise gezahlt werden, die den Wert der Arbeit, welche in einem Produkt steckt, spiegeln. Wenn Eltern ein existenzsicherndes Einkommen erwirtschaften, können ihre Kinder zur Schule gehen, spielen und einfach ihre Kindheit haben, anstatt zum Familieneinkommen beitragen zu müssen.

Ressort: Schülertexte

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