Bürgerstiftung als Vorbild

Grenzach-Wyhlen macht Schule: Österreichische Delegation sucht Inspiration bei Bürgerstiftung

Die Bürgerstiftung Grenzach-Wyhlen zieht internationale Aufmerksamkeit auf sich. Eine österreichische Delegation sucht Inspiration für eigene Bürgerstiftungsprojekte und lobt das lokale Engagement.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Aktive von Bürgerstiftungen aus Grenza... der evangelischen Kirche in Grenzach.  | Foto: Ulrich Landthaler
Aktive von Bürgerstiftungen aus Grenzach-Wyhlen, Rheinfelden und Lörrach mit der österreichischen Delegation vor der evangelischen Kirche in Grenzach. Foto: Ulrich Landthaler

Die junge Bürgerstiftung Grenzach-Wyhlen sorgt international für Aufmerksamkeit: Eine Delegation aus Österreich hat die Stiftung kürzlich als erstes Ziel auf ihrer Deutschlandreise besucht – und hat sich beeindruckt gezeigt. Im Mittelpunkt standen nicht nur Strukturen und Strategien, sondern auch der Geist des Miteinanders, der hier auf besondere Weise gelebt wird.

"Dass sich Menschen aus dem Ausland für unsere Stiftung interessieren, ist eine große Anerkennung für das, was in Grenzach-Wyhlen entstanden ist", wird Rüdiger Rothfuchs aus dem Vorstandsteam in einer Mitteilung der Bürgerstiftung zitiert. "Und es ist ein Beweis dafür, wie viel Kraft in lokalem Engagement steckt."

Eine Idee, die über Grenzen trägt

In Österreich sind Bürgerstiftungen noch ein junges Konzept. Erst seit 2022 werden dort erste Modelle erprobt. Umso größer war das Interesse der Gäste aus Wien, Steyr und dem Mühlviertel, von den Erfahrungen deutscher Bürgerstiftungen zu lernen – insbesondere "von einem so frischen und erfolgreichen Beispiel wie Grenzach-Wyhlen", so die Mitteilung. Die Bürgerstiftung der Gemeinde wurde erst im November 2024 gegründet – mit über 150 engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Vereinen als Stifterinnen und Stifter. Innerhalb weniger Monate sei es gelungen, ein tragfähiges Netzwerk aufzubauen, das Projekte, Ideen und Menschen verbinde.

In einem Fachgespräch – begleitet durch Ulrike Reichart, Leiterin des Bündnisses der Bürgerstiftungen in Deutschland und eigens aus Berlin angereist, Hanna Lehmann von der Freiburger Bürgerstiftung, die bereits bei der Auftaktveranstaltung zur hiesigen Initiative im Oktober 2023 auf dem Podium saß, sowie Silvia Mayrhofer vom österreichischen Verband für gemeinnütziges Stiften aus Wien – seien zentrale Erfolgsfaktoren wie Kommunikation, persönliche Ansprache und regionale Verankerung diskutiert worden.

Gastgeber war die Roche Pharma AG, eines der Gründungsmitglieder der Stiftung. Der Dialog im Multifunktionsgebäude "Fritz" war praxisnah, offen und inspirierend – und habe gezeigt, wie viel Potenzial in solchen internationalen Begegnungen stecke. "Wir haben nicht nur Zahlen und Strukturen vorgestellt, sondern unser Herzstück: den Gemeinschaftssinn dieser Stiftung", so Klaus Kessner, Vorsitzender des Stiftungsrats. "Es ist diese Haltung, die anderen Mut machen kann."

Ein Spaziergang als Symbol

Ein abendlicher Rundgang durch den historischen Dorfkern und zur Römervilla – begleitet vom Ehrenbürger Helmut Bauckner und dem Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins, Bernhard Greiner – brachte den Gästen auch die kulturelle Tiefe des lokalen Engagements näher. Beim abschließenden Apéro tauschten sich die Österreicher zudem mit Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerstiftungen aus Lörrach und Rheinfelden aus – eine lebendige Plattform für Zukunftsideen. "Wir hoffen, dass unser Weg andere inspiriert, eigene Initiativen zu starten", so Rothfuchs. "Bürgerstiftungen sind keine fertigen Modelle – sie wachsen mit den Menschen vor Ort. Aber sie beginnen immer mit dem gleichen Funken: dem Glauben, dass wir gemeinsam mehr erreichen."

Die weiteren Stationen der österreichischen Delegation führten nach Heusenstamm (Hessen) und Neumarkt in der Oberpfalz. Davon erhofft sich die Gruppe viele Eindrücke, konkrete Impulse und Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg.

Schlagworte: Rüdiger Rothfuchs, Helmut Bauckner, Bernhard Greiner
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel