Unfall

Große Betroffenheit: Spendenaktion für die Familie des bei Neustadt verunglückten Polizisten

Kerzen, Blumen, Fotos, Trauerflor: Die Zeichen der Anteilnahme am Tod des Polizisten sind nicht nur an Unfallstelle sichtbar. Eine privat initiierte Spendenaktion für die Familie erfährt große Resonanz.  

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Kerzen und Blumen an der Stelle, an we...end der Polizist tödlich verunglückte.  | Foto: Tanja Bury
Kerzen und Blumen an der Stelle, an welcher am Sonntagabend der Polizist tödlich verunglückte. Foto: Tanja Bury 

"Wir waren und sind alle geschockt", sagt Roland Zaubitzer, Leiter des Polizeireviers Titisee-Neustadt. Am Sonntagabend war ein Streifenwagen auf der L156 zwischen Titisee und Neustadt von der Straße abgekommen, hatte sich überschlagen und war an einen Baum geprallt. Der 37-jährige Beamte am Steuer starb noch an der Unfallstelle, sein Kollege (25) wurde schwer verletzt. Polizeipräsident Norbert Schneider und sein Stellvertreter Uwe Oldenburg waren am späten Abend in den Hochschwarzwald gekommen (die BZ berichtete).

Drei Kollegen wurden aus dem Dienst genommen

Gemeinsam mit einem Kriseninterventionsteam habe man die Angehörigen verständigt, schildert Zaubitzer. Die Ehefrau des zweifachen Familienvaters ist selbst Polizistin auf einem Nachbarrevier, seine Eltern leben im Hochschwarzwald. "Es war gut, die Notfallseelsorge dabei an der Seite zu haben", sagt der Revierleiter. Psychologische Betreuung habe es sofort auch für die drei Kollegen gegeben, die zur Unglücksstelle gerufen wurden und dort Bergung und Versorgung ihrer Kollegen durch Feuerwehr und Rettungsdienst miterleben mussten.

Diese Beamten, so Zaubitzer, seien aktuell aus dem Dienst herausgenommen. Ihnen werde polizeiinterne sowie auch externe Hilfe angeboten. Das gilt auch für die restlichen Mitarbeitenden des Reviers und den beim Unfall verletzten Kollegen. Er war per Hubschrauber ins Klinikum nach Villingen-Schwenningen geflogen worden und konnte das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen.

Personelle Unterstützung habe das Polizeirevier Titisee-Neustadt noch in der Nacht durch Kollegen etwa des Reviers Freiburg-Süd erhalten. Denn, macht Zaubitzer deutlich, die Sicherheit im Hochschwarzwald musste auch in diesen für die Polizei so schweren Stunden gewährleistet sein.

Viele Kondolenzschreiben haben den Revierleiter in den vergangenen Tagen erreicht, gepaart mit zahlreichen Hilfsangeboten beispielsweise von Seiten der Rettungsdienste, von Kreisbrandmeister Mike Hengstler und Titisee-Neustadts Gesamtkommandant Andreas Reiner. "Das ist die Blaulichtfamilie: Wir kennen uns, wir unterstützen uns", sagt Zaubitzer mit großer Dankbarkeit.

Bereits mehr als 66.000 Euro Spenden für die Familie

Wie groß die Anteilnahme am Unfalltod des Polizisten ist, zeigt sich auch in einer Spendenaktion. Sie wurde von einem Freund des Verunglückten initiiert, der ihn in dem Aufruf als Polizisten mit großer Hingabe beschreibt. Er habe seine Verantwortung ernstgenommen und sei für Gerechtigkeit eingestanden. Die finanzielle Unterstützung solle ein Zeichen der Solidarität mit der Familie sein. Diesem schließen sich viele an: Bis Mittwochabend waren bereits mehr als 66.000 Euro an Spenden zusammengekommen.

Auch in den Reihen der Polizei gibt es Pläne, eine Spendenaktion für die Familie ins Leben zu rufen. "Wie das geschehen kann, wird derzeit geprüft", sagt Polizeisprecher Arpad Kurgyis. Er berichtet von großer Betroffenheit innerhalb der Polizei und darüber hinaus. Die Ermittlungen zur Unfallursache, informiert Kurgyis, laufen noch.

Im Polizeirevier Titisee-Neustadt muss der Dienst weitergehen, doch von Alltag kann keine Rede sein, so Zaubitzer. "Es ist ungewöhnlich still auf meinem Revier. Wir kämpfen alle."

Mehr zur Spendenaktion unter mehr.bz/spendepolizist

Schlagworte: Titisee-Neustadts Gesamtkommandant Andreas Reiner, Arpad Kurgyis, Mike Hengstler

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