USA
"Harry und Sally"-Regisseur Reiner und Frau tot
"Harry und Sally" gilt als Kultfilm, "Eine Frage der Ehre" wurde für den Oskar nominiert. Nach dem Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau ermittelt jetzt die Mordkommission.
dpa
Mo, 15. Dez 2025, 18:17 Uhr
Entertainment
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Los Angeles (dpa) - Der US-Regisseur Rob Reiner, der vor allem mit dem Kultfilm "Harry und Sally" weltberühmt wurde, und seine Ehefrau Michele sind tot. Das Paar sei leblos in seinem Haus in Los Angeles aufgefunden worden, berichteten US-Medien übereinstimmend. Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, bestätigte den Tod des Paares, zudem zitierten US-Medien übereinstimmend aus einer Mitteilung der Familie: "Mit tiefster Trauer geben wir den tragischen Tod von Michele und Rob Reiner bekannt. Wir sind untröstlich über diesen plötzlichen Verlust und bitten in dieser unvorstellbar schweren Zeit um Wahrung unserer Privatsphäre."
Die Polizei in Los Angeles (LAPD) bestätigte, dass zwei Tote im Haus von Reiner gefunden worden seien und eine Mordkommission die Ermittlungen übernommen habe. Die Identität der gefundenen Menschen bestätigte die Polizei allerdings zunächst nicht. Rob Reiner war 78 Jahre alt. Zum Alter seiner Frau Michele, die als Fotografin gearbeitet hatte, gab es unterschiedliche Angaben von 65 bis 70 Jahren.
Mordkommission ermittelt
Man habe zwei Leichname am Sonntagnachmittag (Ortszeit) gefunden, werde sich aber nicht zur Identität der Toten äußern, sagte Alan Hamilton von der LAPD. Die Mordkommission der LAPD habe die Untersuchung übernommen.
Die beiden Toten sollen mit Stichverletzungen gefunden worden sein, berichten die US-Sender NBC und ABC übereinstimmend. US-Medien berichten von einem großen Polizeiaufgebot vor dem Haus des Regisseurs im Stadtteil Brentwood.
Sohn Nick Reiner in Haft - Zusammenhang zunächst unklar
Ebenfalls am Sonntag wurde ein Sohn des Paares festgenommen, wie aus Informationen der Gefängnisbehörde von Los Angeles hervorgeht. Offizielle Angaben zur Frage, inwiefern ein Zusammenhang zwischen der Festnahme des 32 Jahre alten Nick Reiner und dem Tod des Paars bestehen könnte, gab es zunächst nicht. Für seine Freilassung müsste Nick Reiner eine Kaution von vier Millionen US-Dollar (etwa 3,4 Millionen Euro) hinterlegen.
Aus der Datenbank der Gefängnisbehörde geht nicht hervor, warum genau Nick Reiner inhaftiert wurde, und es wird dort kein Zusammenhang zum Tod seiner Eltern hergestellt. Von den Ermittlungsbehörden in Los Angeles gab es zunächst auch auf Anfrage keine weiteren Informationen zur Festnahme von Nick Reiner und auch nicht zu den näheren Hintergründen des Todes von Rob und Michele Reiner.
Mehrere US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, Nick Reiner sei unter dem Verdacht inhaftiert worden, seine Eltern ermordet zu haben. Dafür gab es aber zumindest vorerst keine offizielle Bestätigung.
Hollywood und Politik trauern
Schauspieler und Politiker zeigten sich zutiefst betroffen und schockiert. "Michelle und ich sind untröstlich über den tragischen Tod," schrieb der frühere US-Präsident Barack Obama auf der Plattform X. Die frühere US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom und die frühere Anführerin im US-Repräsentantenhaus Nancy Pelosi sprachen der Familie ihr Beileid aus.
Tweet: https://x.com/BarackObama/status/2000442913885712602?s=20
Er sei "entsetzt" über den Tod des Regisseurs und seiner Frau, schrieb der Hollywood-Schauspieler Elijah Wood auf der Plattform X. Ähnlich äußerten sich die Schauspieler James Woods und Roseanne Barr auf X.
Schauspielerin Kathy Bates sagte, sie sei "absolut niedergeschmettert". Reiner sei "brillant und liebenswert" gewesen. Ihre Kollegin Jamie Lee Curtis sagte, sie sei "schockiert" und der US-Schriftsteller Stephen King beschrieb Reiner als "wunderbaren Freund, politischen Verbündeten und brillanten Filmemacher". Er sei ein großer Fan von Reiner gewesen, schrieb der US-Schauspieler Ben Stiller. "Er hat eine der bedeutendsten Filme für meine Generation gemacht."
"Rob Reiner ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte von Film und Fernsehen. Sein Einfluss auf die amerikanische Kultur kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden," sagte Sean Astin, der Vorsitzende der US-Schauspielgilde, in einer Mitteilung.
Einer der gefragtesten Regisseure
Mit Filmen wie "Stand By Me - Das Geheimnis eines Sommers", "Harry und Sally", "Misery", "Die Braut des Prinzen" und "Eine Frage der Ehre" stieg Reiner in die Riege von Hollywoods gefragtesten Regisseuren auf. Immer wieder arbeitete er auch als Schauspieler.
In Hollywood-Kreisen war Reiner als streitbarer Liberaler bekannt. So machte er sich 1998 in einer Volksabstimmung für eine höhere Tabaksteuer in Kalifornien stark. Zudem kämpfte der vierfache Vater jahrelang für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe.
© dpa-infocom, dpa:251215-930-424447/5