Die Schweiz feiert ihre Heidi: Heute wäre Johanna Spyri hundert Jahre alt geworden Von Martin Halter.
H eimweh, wusste das Damen-Conversationslexikon 1836, äußert sich bei Bergvölkern in einer "eigentümlichen Schwermut und Abspannung, die in Marasmus und Schwindsucht übergeht und den Tod zur Folge hat". Namentlich den Schweizer ergreife "unendlicher Schmerz beim Klange des Kuhreigens".
Die Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri (1827-1901) war Enkelin eines Wunderheilers, Tochter eines Arztes und selber aus ihrem geliebten Hirzel ins nahe Zürich verpflanzt worden: Sie wusste, was Heimweh war, und hat Krankheit wie Medikament ihrer Heidi so überreich eingeflößt, dass der deutsche Filmverleih noch 1952 einen "Heidi"-Film (Untertitel: "Sehnsucht nach der Heimat") vor allem Heimatvertriebenen ans Herz ...