Sie hat ihren in Stalins Arbeitslager deportierten Landsleuten ein Denkmal gesetzt: Die rumäniendeutsche Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller
Mitte Juli war es, da hat Herta Müller zum ersten Mal öffentlich aus ihrem Roman "Atemschaukel" gelesen. Es geschah an einem Ort fast am Ende der Welt: im düsteren Oberwalliser Thermalquellenort Leukerbad. Wo direkt hinter dem Dorf die Bergwände so steil aufragen, dass die Sonne selbst im Sommer Stunden braucht, bis ihre Strahlen die dunkel gebeizten Holzhäuser erreicht haben.
Das Schrundige, das Schroffe, das Abweisende der Bergregion um Leukerbad schien der auf ganz eigene Art passende Rahmen zu sein für die scheue, zurückhaltende Dichterin und ihr jüngstes ...